Diedenshausen. .

Droht dem Heimat- und Verkehrsverein Diedenshausen das Aus? Bis auf wenige Beisitzer und den stellv. Kassierer sind alle Vorstandsmitglieder zum 1. Juli 2014 zurückgetreten. Das bestätigte der bis dahin noch amtierende 2. Vorsitzende Dr. Hartmut Dienst, gegen dessen Amtsführung deutliche Kritik im Dorf laut geworden ist.

Sollte in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am kommenden Samstag kein geschäftsführender Vorstand gewählt werden, drohe die Auflösung des Vereins, sagte Dr. Dienst.

Knall-auf-Fall-Rücktritt

Noch kündigt er allerdings eine vernünftige Übergabe“, an. An wen er die Vereinsgeschäfte weitergeben wird, konnte er jedoch nicht sagen, und das steht wohl auch noch in den Sternen. Dr. Dienst jedenfalls ist nach eigenen Angaben über den „Knall-auf-Fall-Rücktritt des 1. Vorsitzenden Bernd Kuhn persönlich enttäuscht“. Das war im Januar 2014. Damit sei eine fast fünfjährige „sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit“ beendet worden. Und Dr. Dienst führt weiter aus: „Generell ist im Dorf die Unsitte eingerissen, das man Kritik an mir übt, aber niemand aus der Deckung kommt. Es wird gerne kritisiert, aber keiner will Verantwortung übernehmen“, unterstrich der 2. Vorsitzende.

Ihm sei durchaus daran gelegen, dass es im Verein weitergeht, „aber man muss auch abschätzen, ob das wirklich gewürdigt wird, was man dafür tut.“ Er selbst lege jedenfalls sein Vorstandsamt ab, weil er „die Doppel- und Dreifachfunktion als 1. und 2. Vorsitzender und Schriftführer sowie Sprecher der Interessengemeinschaft ,Rotmilan-Höhenweg’ nicht weiter leisten“ könne.

Ursache für den angeblichen Niedergang des Heimat- und Verkehrsvereins ist nach Ansicht von Dr. Dienst, dass „die Bereitschaft, für die Gemeinschaft etwas zu tun, in Diedenshausen zurück gegangen“ sei. In Elsoff und Christianseck sei es umgekehrt, so Dr. Dienst.

(Noch-) Kassierer Horst-Werner Kuhn plädierte im Gespräch mit unserer Lokalredaktion „für einen Generationswechsel im Vorstand. Es ist jetzt die Zeit für einen Neuanfang“. Dazu zählt auch eine neue Leitung für das bislang von Klaus Homrighausen geführte Heimathaus. Der pensionierte Schulleiter hatte schon länger angekündigt, das Ehrenamt zugunsten intensiverer, heimatgeschichtlicher Forschungen abzugeben.

Das Dorf hat eine klare Meinung

Sieht Ortsvorsteher Uli Dienst Möglichkeiten, den 1976 - übrigens auf Initiative des damaligen Verkehrsdirektors Manfred Küpper – gegründeten Verein zu retten? Immerhin ist nicht zuletzt diesem Zusammenschluss u.a. die Bundesgoldmedaille im Wettbewerb der Dörfer zu verdanken.

Der Ortsvorsteher stellt unmissverständlich klar: „Die Meinung in unserem m Dorf über Dr. Dienst ist eindeutig. Der Mann hat zweifelsohne Gutes getan, aber er ist zu dominant. Solange er noch eine Führungsposition im Heimatverein hat, wird sich ganz bestimmt niemand für die Vorstandsarbeit zur Verfügung stellen.“

Das sind deutliche Worte, denen Uli Dienst auch Taten folgen lassen möchte: „Ich bin hundertprozentig sicher, dass der Heimatverein weiterlebt. Es sind schon gute Vorgespräche mit Leuten geführt worden, die mitarbeiten wollen. Von einer Auflösung des Vereins zu sprechen, ist völliger Humbug.“

Dienst bittet alle Diedenshäuser – trotz Fußball-WM – am Samstagabend um 19 Uhr in die neue Schule zur Mitgliederversammlung. „Dann gibt’s vielleicht noch keinen neuen Vorstand, aber wir werden die Weichen dafür stellen,“ gibt er die gemeinsame Marschrichtung an.