Bad Berleburg. .

Wisente und Autoverkehr – das bedeutet ganz klar Unfallgefahr auf jenen Straßen, die durch das so genannte Streifgebiet der Tiere verlaufen. Das hat Diandra Bell in ihrer wissenschaftlichen Arbeit festgestellt.

Deshalb hat die 23-Jährige in ihrer Bachelor-Arbeit „Präventionsmaßnahmen für die jeweiligen Straßen entwickelt“, wie sie erklärt. Auf der K 39 zwischen Bad Berleburg und Kühhude gelte ohnehin schon streckenweise Tempo 50 für die Autofahrer. Aber auf der K 42 zwischen Wingeshausen und Jagdhaus könne man noch mehr tun.

Und dann sind da noch die Bundesstraßen B 480 von Bad Berleburg hinauf zum Albrechtsplatz und B 236 von dort aus weiter nach Oberkirchen. „Hier waren die Wisente bisher nur nahe dran“, weiß die Studentin. Hier müsse von einer potenziellen Gefahrensituation gesprochen werden.

Allerdings seien die Telemetrie-Daten für das Gebiet noch nicht ausgewertet, anhand denen die Bewegungsprofile einiger Wisente verfolgt werden können – dank eines Senders, den die Tiere tragen.

Die Landschaftsarchitektin kann sich aber gerade auf den Bundesstraßen eine Art Wisent-Warnsystem vorstellen, das vom Prinzip her in der Schweiz entwickelt worden sei. Dabei blinken digitale Warntafeln am Straßenrand auf, sobald Wärmesensoren das Auftauchen der Tiere in der Nähe registriert haben – und zeigen ein Tempolimit an.

50 oder 70 km/h seien da wohl angemessen. Aber auch blaue Wildwarn-Reflektoren an den Leitpfosten, wie sie an neuralgischen Wildwechsel-Punkten bereits im Einsatz sind, hält Bell für sinnvoll.