Bad Berleburg. .

Der Stimmbezirk Dotzlar fällt bei der Kommunalwahl aus dem Rahmen. Ortsvorsteher Dirk Jung vereint auf sich und die SPD 344 Stimmen oder 87 Prozent, CDU-Kandidat Hermann Kaiser bleibt mit 34 Stimmen im einstelligen Prozentbereich. Bayerische Verhältnisse in Dotzlar?

Auf den ersten Blick ja, aber ein Vergleich der Parteiergebnisse mit den Stimmanteilen der Bürgermeisterkandidaten ist nicht nur in Dotzlar bemerkenswert. Während dort die Sozialdemokraten klar dominieren, liegen Bernd Fuhrmann und Dietmar Beuter mit 45 Prozent gleichauf.

Blick ins „rote“ Schwarzenau: Die SPD holt 206 Stimmen; das sind sechs mehr als Bernd Fuhrmann hier bekommt. Dietmar Beuter erhält nur 164. Ähnlich sieht es in Arfeld aus. SPD: 207, Beuter: 125, Fuhrmann: 267. Umgekehrt sieht es in Sassenhausen aus. Dort holt die CDU die Stimmenmehrheit, während BM-Kandidat Beuter (62) vor Fuhrmann (58) liegt.

Bei der Analyse taucht die Frage auf, wo Amtsinhaber Bernd Fuhrmann die wohl sicher geglaubte Wiederwahl verspielt hat. Dabei fällt der Blick auf den Ortsteil Diedenshausen, wo die CDU von 74 auf 28 Stimmen einbricht, während die SPD mit Ortsvorsteher Uli Dienst das Ergebnis von 79 auf 136 nach oben schraubt. Hier ist Dietmar Beuter in Führung, bekommt 19 Stimmen mehr als Fuhrmann. Insgesamt fehlten Fuhrmann für die absolute Mehrheit 139 Stimmen.

Junker-Matthes: Keine Empfehlung

Der hat vermutlich an Oliver Junker-Matthes abgeben müssen, der im „Heimspiel Diedenshausen“ immerhin 18 Prozent schafft. Insgesamt holte der Grünen-Kandidat 1176 Stimmen, das sind fast soviel, wie Fuhrmann den Vorsprung auf Herausforderer Beuter hat. Eine persönliche Empfehlung für einen Bewerber bei der Stichwahl am 15. Juni möchte Oliver Junker-Matthes seinen Wählern nicht geben. Eventuell werde sich die Partei äußern.

Bereits vor der Wahl hatten sich die Ratsmitglieder Linde und Seibel (beide UWG) zum Thema Bürgermeister geäußert: Jeder hat seine Qualitäten und seine Macken. Auch hier gab es keine Empfehlung.

Während sich Siegfried Petri (Die Linke) klar für Dietmar Beuter ausspricht, gibt sich Günther Schmidt (FDP) noch zurückhaltend; „Wir werden das alles noch in der Fraktion besprechen.“