Bad Berleburg. . Die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ meldet tierischen Zuwachs. Die Wisent-Gruppe ist auf jetzt acht Tiere angewachsen. Gäste entdeckten ein auf staksigen Beinen daherkommendes Nesthäkchen. Es ist bereits das dritte Kälbchen in der „Wisent-Wildnis“. Fasel heißt das Muttertier.

Die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ meldet tierischen Zuwachs. Die Wisent-Gruppe ist auf jetzt acht Tiere angewachsen. Am Samstag entdeckten dort die ersten Gäste ein auf staksigen Beinen daherkommendes Nesthäkchen. Besonders spannend für Besucher: Erstmals können sie jetzt direkt und live erleben, wie einWisent-Kalb aufwächst und sich entwickelt.

Das am Samstagmorgen geborene Tier ist zwar bereits das dritte Kälbchen in der „Wisent-Wildnis“. Aber dennoch gibt es eine Premiere. Denn die beiden bisher in der „Wildnis“ geborenen männlichen Kälbchen Quattro (Geburtsdatum: 16.9.2012) und Quick (16.7.2013) stammen alle von Leitkuh „Gutelaune“ ab. Sie mussten unmittelbar nach der Geburt aus dem Areal herausgenommen und von Wisent-Ranger Jochen Born über viele Wochen hinweg in seinem Stall mit der Flasche aufgezogen werden, weil Mutter Gutelaune keine Milch gibt.

Das ist diesmal anders: Das Jungtier wird in der „Wisent-Wildnis“ im tierischen Familienverbund bleiben. Ob es sich um ein weibliches oder männliches Kalb handelt, kann derzeit noch nicht gesagt werden. Die Identität der Mutter ist aber eindeutig geklärt: nämlich Fasel. Fasel kam zusammen mit Wisent-Kameradin Faye ursprünglich aus Hanau aus dem

Tierpark Alte Fasanerie in die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ und ist Jahrgang 2009. Das neue Kälbchen ist ihr erster Nachwuchs.

Wisent-Ranger Jochen Born hat die Herde praktisch jeden Tag im Blick. Er berichtet: „Fasel hatte sich schon seit Donnerstag etwas von der Gruppe abgesondert und einen Rückzugsort für die Geburt gesucht. Am Samstag hat sie sich dann mit ihrem Kalb erst einige hundert Meter von der Herde entfernt aufgehalten, um dann allmählich das Jungtier mit der Familie bekannt zu machen.“ Jochen Born weiß auch: „Das Kälbchen saugt, das ist ein gutes Zeichen. Mutterund Kind sind wohl auf, es sieht alles sehr positiv aus.“

Noch hat das Tier keinen Namen. In einem internationalen Zuchtbuch, das in Polen geführt wird, sind alle Mitglieder der vom Aussterben bedrohten Art gelistet. Für die in Wittgenstein geborenen Könige der Wälder gilt die Regel: Ihre Namen müssen alle mit „Qu“ beginnen. In den vergangenen Jahren hatte der Wisent-Trägerverein mehrfach dazu aufgerufen, Namensvorschläge für die Kleinsten der größten Landsäugetiere Europas einzureichen. Die Resonanz war enorm. Deshalb liegen dem Verein nun immer noch zahlreiche kreative Namensideen vor. Aus diesem reichhaltigen Fundus wird deshalb auch der Name für das neue Kälbchen entstammen.