Arfeld. Aufgrund der guten Resonanz im vergangenen Jahr hat sich die tierärztliche Gemeinschaftspraxis um die Tierärztinnen Julia Henk und Dr. Ulrike Jochims dafür entschieden, auch in diesem Jahr ihre „Kaninchen-Impf und Infotage“ anzubieten.

Kaninchenhaltern wird angeboten, am Dienstag, 15. April, sowie am Donnerstag, 24. April, ihre Kaninchen in der Stedenhofstraße 55 impfen zu lassen – und das gegen gleich zwei Krankheiten mit einem Piekser, erklären die Tierärztinnen: „Gegen beide Krankheiten steht keine wirksame Behandlung zur Verfügung, daher können die Tiere nur durch die Impfung, die von den Tieren gut vertragen wird, geschützt werden.“ Gemeint sind die tödlich verlaufenden Krankheiten „RHD“ (rabbit haemorrhagic disease), auch als „Chinaseuche“ geläufig, sowie die auch oft als „Kaninchenpest“ bezeichnete Myxomatose.

Chinaseuche

Die Chinaseuche ist wie die Myxomatose eine Viruserkrankung und trat erstmals in den 80er Jahren in China auf. Im Laufe der Jahre hat sich die Seuche weltweit ausgebreitet und endet für die Kaninchen bereits innerhalb weniger Stunden nach Ausbruch der Krankheit tödlich. „Nur noch selten treten mildere Krankheitsformen auf, aber auch dann können lediglich die Symptome behandelt werden“, weiß Julia Henk: „Übertragen wird die Krankheit durch direkten Kontakt zu Artgenossen, über den Kot und auch über Fliegen“. Jungtiere sollten bereits ab der vierten bis sechsten Lebenswoche geimpft werden. „Mit dem verwenden Kombinationsimpfstoff sind die Tiere dann für ein Jahr lang vor der Infektion geschützt“, erläutert Ulrike Jochims.

Myxomatose

Die zweite Krankheit, gegen die Kaninchenhalter ihre Langohren impfen können, ist die Myxomatose, ebenfalls eine hochansteckende Viruserkrankung. „Zwar ist die Krankheit ursprünglich unter Wildkaninchen verbreitet, allerdings können die Kaninchen über Stechinsekten infiziert werden“, so die Tierärztinnen. Insbesondere geschehe das durch den Kaninchenfloh und Mücken, daher ist der Schutz im Frühling besonders wichtig. Kontakt mit erkrankten Kaninchen oder kontaminiertem Futter führt ebenfalls zur Ansteckung. In der Regel sterben die Vierbeiner nach einigen Tagen bis Wochen an Entkräftung. „Die entzündlichen Schwellungen können auch den Atemtrakt betreffen, die Tiere können dann nicht mehr richtig schlucken und fressen“, so das Duo. „Hier kann eine unterstützende Therapie eingeleitet werden, allerdings kann das Virus selbst nicht bekämpft werden“.

An den Impftagen wird noch weiteres Informationsmaterial ausgelegt sein und auch rund um Fragen zur Haltung oder Fütterung steht das Team der Gemeinschaftspraxis den Tierhaltern gerne mit Rat und Tat zur Seite. Bei Bedarf beraten die Veterinäre die Kaninchenhalter auch gerne rund um die Insekten-Prophylaxe.