„Jeder Fall, gerade bei alten Menschen, wird individuell und nach Bedarf berechnet“, warnt Bernd Orthen, stellvertretender Abteilungsleiter des städtischen Fachbereichs für soziale Leistungen vor Pauschalisierungen.

So gebe es beispielsweise einen Richtwert für Wohnraum von 45 Quadratmetern für einen Ein-Personen-Haushalt – lebt allerdings ein Mensch in einer größeren Wohnung, etwa weil der Partner verstorben ist, muss er deshalb nicht ausziehen. Die Stadt als Delegationsnehmer des zuständigen Kreises Siegen-Wittgenstein zahlt die Miete.

Regelsatz sind monatlich 391 Euro. „Darin sind Dinge wie Essen und Trinken, Strom und Friseur“, erklärt Orthen. Je nach dem, wie hoch das eigene Einkommen ist – bei Helga Söffler 245 Euro – schießt das Amt den Differenzbetrag auf 391 Euro zu, darüber hinaus wird in Siegen in Abstimmung mit der Regiestelle Leben im Alter der Bedarf an Hilfe zuhause ermittelt und gegebenenfalls bezahlt. „Wenn jemand zum Beispiel nicht mehr die Fenster putzen kann, aber ansonsten recht gut klarkommt“, sagt Orthen.

Wird Pflegebedürftigkeit festgestellt, übernimmt die Kranken- oder Pflegekasse in der Regel die Kosten für das Personal.

Zentrale Anlaufstelle für Senioren in Siegen ist die Regiestelle Leben im Alter. Sie hilft bei Grundsicherung, Rente, Leistungen für Behinderte, Wohnungsnotfällen, Aufgaben nach dem Betreuungsgesetz und dem Allgemeinen Sozialdienst.

In den Bezirken Weidenau, Geisweid, Siegen-Ost und Eiserfeld bestehen Senioren-Service-Stellen als Anlaufstellen für alte Menschen, Angehörige und Fachdienste.

„Wenn Sie Probleme mit Ämtern, Kranken- und Pflegekasse, bei der Versorgung zu Hause, Beratung zu unterstützenden Angeboten zur Finanzierung häuslicher Pflege haben – kommen Sie zu uns“, appelliert Bernd Orthen.