Richstein. .
Mit so einem Ergebnis stehen Tim Marius Johnscher alle Türen in die berufliche Zukunft offen. Der 20-jährige gehört zu den Besten seiner Zunft. Der Sanitär- und Heizungsbauer hat bei seine Gesellenprüfung im Winter 2013/2014 das beste Ergebnis von rund 60 Prüflingen der Innung Siegen-Wittgenstein erzielt. In der Praxis gab es eine Eins und im Theoretischen eine Zwei. „Es hat einfach alles gut geklappt“, freut sich Tim Marius Jonscher. Der Berghäuser macht kein großes Aufhebens um seine Leistung.
Lob gibt es dafür um so mehr von seinen Richsteiner Arbeitgebern Gerhard und Tobias Pfeil. „Er hat alles, was wir ihm gezeigt haben, angenommen und auch umgesetzt“, sagt Juniorchef Tobias Pfeil im Gespräch mit der Wittgensteiner Heimatzeitung. Und Seniorchef Gerhard Pfeil berichtet aus seiner langjährigen Erfahrung, dass die Qualität der Ausbilder allein nicht ausreicht: „Die Lehrlinge müssen es auch wollen“.
Gute Ergebnisse sind Tradition
Damit stellen Vater und Sohn Pfeil ihr Licht unter den Scheffel. Denn Spitzenergebnisse bei Gesellenprüfungen haben bei der Pfeil GmbH & Co. KG eine gewisse Tradition. In den 19 Jahren, in denen die Richsteiner ihren Handwerksbetrieb führen, haben es mit dem Schwarzenauer Oliver Belz (2002), dem Girkhäuser Jan-Philipp Callies (2006) zwei Installateure und mit Andreas Seibel aus Bad Berleburg (2007) ein Anlagenmechaniker jeweils zum Innungsbesten der Gesellenprüfung gebracht. Alle drei wurden später auch Landessieger und fuhren zum Bundeswettbewerb. Auf dieser höchsten Prüfungsebene hatte sich Oliver Belz damals sogar einen 2. Bundessieg in Sachen Gas- und Wasserinstallation geholt.
Preisgelder und Stipendien
Doch bei solchen weitergehenden Wettbewerben geht es nicht nur um Urkunden und den Beweis, sein Handwerk sprichwörtlich zu verstehen. „Es geht auch um Preisgelder, Stipendien und Begabtenförderung“, erläutert Juniorchef Tobias Pfeil. Die haben alle drei Vorgänger von Tim-Marius Johnscher gerne genutzt. Oliver Belz und Jan-Philipp Callies sind inzwischen Meister und arbeiten nach wie vor bei Pfeils in Richstein. Andreas Seibel hat seinen Techniker gemacht und ist inzwischen selbstständig.
Das Sanitär- und Heizungsbauer-Handwerk bietet viele berufliche Herausforderungen in ganz aktuellen Fragen: „Wir arbeiten mit dem wichtigsten Lebensmittel Trinkwasser und setzen uns mit Themen wie Energiesparen auseinander“, erläutert Gerhard Pfeil, was seinen Beruf anspruchsvoll und zugleich spannend macht. Dabei hatte sein erfolgreicher Azubi Tim Marius Jonscher zuerst gar nicht vor, sich für eine Ausbildung im Handwerk zu bewerben. Vielleicht wäre er auch in einem Büro gelandet. „Aber ein Kumpel hat mir gesagt, dass hier in Richstein eine Ausbildungsstelle frei ist und da habe ich mich beworben“, erklärt Johnscher und fährt fort, er habe es nie bereut, ein Handwerk zu lernen. Was als nächstes kommt, weiß er noch nicht definitiv. Aber er will sich auf jeden Fall weiterbilden. Mit diesem Prüfungsergebnis und der Begabtenförderung stehen ihm beruflich alle Türen offen.