Bad Laasphe. Für immer Sperrstunde. Die Party ist vorbei. Die Bad Laaspher Diskothek Connection hat ihre Türen für immer geschlossen. Das bestätigte die Betreiberin Marita Gliesche im Gespräch mit der Westfalenpost.
Für immer Sperrstunde. Die Party ist vorbei. Die Bad Laaspher Diskothek Connection hat ihre Türen für immer geschlossen. Das bestätigte die Betreiberin Marita Gliesche im Gespräch mit der Westfalenpost.
25 Jahre lang hatte Gliesche Wittgensteins einzige Großraum Diskothek geführt, so lange, bis es wirtschaftlich einfach keinen Sinn mehr machte. „Sie können sich vorstellen, dass mir das nicht leicht gefallen ist. Es hat mir immer viel Spaß gemacht. Aber am Ende waren die laufenden Kosten einfach höher als die Einnahmen“, sagt Gliesche.
Bereits im Juni vergangenen Jahres hatte Gliesche den regulären Disco-Betrieb eingestellt. Danach legten in dem Bad Laaspher Tanzpalast Discjockeys nur noch für einige Schulpartys auf. Aber auch das rechnete sich am Ende nicht, so dass Gliesche ihren Pachtvertrag mit dem Biedenkopfer Immobilieneigentümer gelöst hat. Mit dem Aus des Bad Laaspher Connections, dass auch gerne Kornhaus genannt wurde, gibt es eine weitere Lücke in der Wittgensteiner Gastronomielandschaft.
Kannibalen im Geschäft
Für Marita Gliesche liegen die Gründe auch in einer Kannibalisierung des Marktes: „Die Diskothekenketten, Billigpartys und die Geiz-ist-geil-Mentalität haben uns das Genick gebrochen.“
Aber es scheint ohnehin so, als sei die Zeit der großen Diskotheken vorbei. Das hat neben einzelnen Gastronomen wie Gliesche aber auch die größeren Ketten getroffen: In Winterberg bleibt das Alpenrausch seit dem 14. April 2013 ebenfalls geschlossen.
Zurück zum Connection: Über Eintrittspreise allein waren die enormen Energiekosten der Diskothek nicht zu begleichen. Der wichtige Getränkekonsum in der Disco ging aber laufend zurück. „Die jungen Leute haben häufig vorgeglüht“,weiß die Gastronomin. Vor dem Connection hatten sich an den Wochenenden ganze Flaschenberge gesammelt. Eine Frau sei immer morgens gekommen, um die Pfandflaschen auf dem Parkplatz einzusammeln und zu Geld zu machen, erinnert sich Gliesche.
Gäste sind heute anders
Neben diesem veränderten Konsumverhalten hat sich laut Gliesches Feststellung auch die Freizeitgestaltung massive gewandelt: „Früher hat man sich vor dem Wochenende fest verabredet und sich zum Feiern in der Disco getroffen.“ Heute schreiben und chatten die Jugendlichen. Vieles ist spontaner. Die Folge: Wenn in der Kneipe oder Disco noch nichts los ist, wird das über Handy mitgeteilt und schon blieben die anderen potenziellen Gäste aus.
Jetzt, nach 25 Jahren, ist Schluss. Was mit dem Gebäude passiert, weiß Marita Gliesche nicht. Sie ist ja nur die Pächterin. Aber sie weiß, dass ein Verkauf geplant ist.