Wingeshausen/Fleckenberg. .

Heftige Schneefälle im Rothaargebirge – da kann man mit dem Auto ganz schön ins Schleudern geraten. Gut, dass es die Winterdienste gibt. Auf der K 42 von Wingeshausen über Jagdhaus hinüber nach Fleckenberg und zur B 236 durch das Lennetal allerdings haben Autofahrer das Gefühl, dass auf der rund elf Kilometer langen Strecke im Winter mit zweierlei Maß gemessen wird. Im Klartext: Die Qualität der Fahrbahn ist mitunter höchst unterschiedlich. Und das hat Gründe.

„Die Strecke gilt für viele Wingeshäuser als Weg zur Arbeit“, weiß Regina Linde, Sprecherin der Stadt Bad Berleburg. Außerdem liegt die „Wisent-Wildnis“ am Weg – und die ist auch im Winter für Besucher geöffnet. Es ist also schon einiges an Verkehr dort unterwegs – bis hin zu Lkw und Transportern verschiedener Paketdienste. Und: Es sei „eine Steilstrecke“, die für den Winterdienst eigentlich eine hohe Priorität haben müsste, meint Linde.

Sie erläutert, wie das im Berleburger Stadtgebiet läuft: Zuallererst sei für den Winterdienst des Bauhofs die Sicherheit auf all jenen Strecken wichtig, an denen sich Kliniken, Schulen oder Feuerwehrgerätehäuser befinden. Gleich dahinter: die Wege zu den Schulen und – besagte Abschnitte mit Steigung oder Gefälle, wie zum Beispiel die Emil-Wolff-Straße in Bad Berleburg Richtung Dotzlar.

Feste Pläne und flexible Zeiten

Für die K 42, die übrigens kurz vor dem Ortseingang Jagdhaus an der Grenze zum Hochsauerlandkreis endet, ist jedoch nicht die Stadt Bad Berleburg zuständig, sondern der Landesbetrieb Straßen NRW. Wilhelm Afflerbach, Leiter der Straßenmeisterei Erndtebrück, verweist auf feste Streu- und Räumpläne auch für diesen Abschnitt. Danach sollte die K 42 bis 22 Uhr „befahrbar gehalten“ werden. Allerdings: „Wenn’s da oben auf den Höhen heftig weht, wird die Strecke auch mal öfter betreut.“ Und „wenn’s schwer schneit, fahren wir auch noch nachts.“

Auf Schmallenberger Seite verläuft die Strecke als Jagdhauser Straße weiter – und da liegt der Winterdienst in der Regie der Stadt Schmallenberg.

Dass die Qualität dieser „Ortsverbindung“ sowohl diesseits als auch jenseits der Kreisgrenze im Winter immer die gleiche sei, „wird sich nicht immer so koordinieren lassen“, sagt Matthias Bernhardt vom städtischen Bauhof Schmallenberg. Generell ende der Winterdienst der Stadt um 20 Uhr – auch auf der Jagdhauser Straße. Ausnahmen für die Nachtzeit danach? „Dann muss es schon ganz extrem kommen“, so Bernhardt. In der Regel seien die Räumfahrzeuge dann am nächsten Morgen um 4 Uhr wieder unterwegs, in Ausnahmefällen auch schon mal ab 3 Uhr.

Transporter sollen Jagdhaus meiden

„Mängelberichte“ aus der Bevölkerung hat Bernhardt nach eigenen Angaben bislang nicht bekommen. „Dann hätten sich die Jagdhäuser schon gemeldet“, ist er überzeugt. Was Bernhardt seinerseits ärgert: Langholz-Transporte, die trotz geltender Beschränkung auf maximal 7,5 Tonnen auf der Strecke unterwegs sind – und im schlimmsten Fall die Räumfahrzeuge behinderten. Fahrern solcher Transporte rät der Bauhof-Verantwortliche dazu, die Route via Jagdhaus im Winter weiträumig zu umfahren.

Dass es auf der Verbindung gerade im Winter öfter Unfälle gibt, weiß auch Matthias Bernhardt. Doch am Winterdienst auf Schmallenberger Seite werde das nichts ändern. Erst kürzlich krachten in einer der scharfen Kurven zwischen Jagdhaus und Fleckenberg auf glatter Fahrbahn zwei Autos ineinander. Eines davon schrammte derart an der Leitplanke entlang, dass sie kurze Zeit später auf mehreren Metern erneuert werden musste.

Für Auto- und Lkw-Fahrer ist die unterschiedliche Qualität des Winterdienstes auf der Verbindungsstraße indes kaum nachvollziehbar. Bei überfrierender Nässe ist eine Fahrt von Wingeshausen aus nach Fleckenberg sogar tückisch: Während die Fahrbahn auf Wittgensteiner Seite gut gestreut und daher allenfalls nass ist, kann es kurz vor der Ortstafel von Jagdhaus schlagartig gefährlich glatt werden – von der kurvenreichen Strecke nach Fleckenberg hinunter ganz zu schweigen.

Gibt es da denn in Sachen Winterdienst keine Absprachen? „Die Stadt Schmallenberg macht es so, wie sie es für richtig hält“, bedauert Meisterei-Leiter Wilhelm Afflerbach.

Da gestalte sich zum Beispiel die Zusammenarbeit mit der Straßenmeisterei Kreuztal im Verlauf der B 62 von Erndtebrück über Lützel nach Hilchenbach besser.

Auch im Übergang nach Hessen vom Elsofftal oder von Beddelhausen aus gebe es keine großartigen Beschwerden seitens der Auto- oder Lkw-Fahrer, weiß Afflerbach. Und dass es an den „Schnittstellen“ mit dem HSK als Nachbarkreis klappt, zeigt sich zwischen Wunderthausen und Hallenberg: „Hier fahren wir mit unserem Räumer auch mal ein paar Meter weiter über die Kreisgrenze.“

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