Wittgenstein. . Eine Stunde lang die Vögel zählen – am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park. Dazu ruft der NABU die Wittgensteiner auf. Was die Naturschützer mit den gemeldeten Ergebnissen machen, erläutert Thomas Müsse vom NABU Siegen-Wittgenstein.
Vom 3. bis 6. Januar findet deutschlandweit wieder die „Stunde der Wintervögel“ statt. Der Naturschutzbund (NABU) ruft alle Naturfreunde auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und diese zu melden. Gezählt werden soll ausschließlich im Siedlungsbereich, also nicht im Wald oder im freien Feld.
Dem Klimawandel auf der Spur
Um zu erfahren, wo welche Wintervögel vorkommen und wie häufig sie sind, benötigt der NABU die Daten möglichst vieler Naturfreunde. So lässt sich auch langfristig feststellen, wie sich Veränderungen, wie etwa der Klimawandel oder regional auftretende Krankheiten, auf die Vogelwelt auswirken. „Je mehr Naturfreunde mitmachen, desto genauer sind die Zählergebnisse, und umso besser können wir uns für den Schutz der Vögel einsetzen“, erklärt Thomas Müsse vom NABU Siegen-Wittgenstein.
Im Mittelpunkt der Aktion „Stunde der Wintervögel“ stehen vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten, die auch den Winter hier verbringen, wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen.
90 000 Naturfreunde
Im Jahr 2013 beteiligten sich trotz des schmuddeligen Wetters bundesweit mehr als 90 000 Naturfreunde an der „Stunde der Wintervögel“, in Nordrhein-Westfalen meldeten rund 16 000 Vogelfreunde ihre Beobachtungen.
Bei Nahrungsengpässen tauchen in manchen Wintern in großer Zahl auch Invasionsvögel wie Seidenschwanz, Erlenzeisig oder Bergfink auf. „Besondere Aufmerksamkeit verdient 2014 der Grünspecht, den LBV und NABU zum Vogel des Jahres gekürt haben. Dieser ist im Siegerland durchaus verbreitet, in Wittgenstein kommt er vornehmlich im niedrigeren, südöstlichen Teil vor“, so Müsse weiter.
So funktioniert es
Eine besondere Qualifikation ist für die Teilnahme an der Vogel-Zählung nicht nötig; was zählt, sind Freude und Interesse an der Vogelwelt. Unter den Teilnehmern werden ein Leica-Fernglas sowie zahlreiche Bücher und weitere Sachpreise verlost. Die Auswertung der Meldungen wird im Internet live zu verfolgen sein.
Und so funktioniert die „Stunde der Wintervögel“: Von einem ruhigen Plätzchen aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig entdeckt wird. Die Beobachtungen können im Internet unter http://www.stundederwintervoegel.de gemeldet, per Telefon (kostenlose Rufnummer am 4. und 5. Januar von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157-115) durchgegeben oder auf einer Zählkarte per Post an den NABU geschickt werden.