Freudenberg. . „Eine kleine zweistellige Zahl“ von Personen aus der rechten Szene hat in Freudenberg neuerdings einen Treffpunkt. Die Gruppe, die sich „Nationaler Widerstand Westerwald“ nennt und seit einigen Monaten ein leer stehendes Haus – die ehemalige „Musikfabrik“ – an der Asdorfer Straße von einem Freudenberger Bürger angemietet habe, wird bereits von der zuständigen Staatsschutzabteilung des Polizeipräsidiums Hagen beobachtet, wie deren Leiter Matthias Stascheit auf Anfrage dieser Zeitung bestätigte.
Ein Internetaufruf zur Organisation einer Busfahrt zu einem Konzert mit einschlägigen Musikgruppen der rechten Szene in „Mitteldeutschland“ weist darauf hin, dass die Freudenberger Gruppe Kontakte über die Region hinaus sucht. „Josef Dietrich“ nannte sich der Verfasser des Aufrufs, der Name einer einschlägigen Nazi-Größe.
Nachbarn fühlen sich belästigt
Die aus dem „Raum Siegen“ stammenden Männer haben nach Feststellungen der Staatsschutzabteilung „keine feste Organisationsstruktur“. Vielmehr handele es sich um „einzelne Leute, die versuchen, sich eine Anlaufstelle zu schaffen“. Nach Anwohnerberichten allerdings fallen die Mitglieder der Gruppe durch lautstarke Äußerungen auf, von denen sich die Nachbarn belästigt fühlen. Die Stadt hatte auf Beschwerden von Anwohnern reagiert und Kontrollen vorgenommen: Im Wesentlichen ging es dabei um die Lärmbelästigung durch laute Musik, die aber vor Ort nicht mehr festgestellt worden sei. Bürgermeister Eckhard Günther ist wenig erbaut von der Anwesenheit der Rechten in Freudenberg, will aber vermeiden, dass ihnen zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wird: „Wir wollen denen keine Plattform bieten.“