Bad Berleburg. .
Faulturm, Schlamm oder Vergärung – das sind Begriffe, bei den sich leicht die Nase meldet. Aber keine Bange, an der nach zweieinhalb Jahren Bauzeit weitgehend fertiggestellten Kläranlage in Bad Berleburg riecht es nicht. Mit einem veranschlagten Investitionsvolumen von 7,5 Millionen Euro zählt die Baustelle zu den größten Ausgaben der Stadt Bad Berleburg.
Aber es wird auch gespart; denn am gestrigen Dienstag ist das Blockheizkraftwerk erstmals in Betrieb gegangen. Betriebsleiter Jörg Sonneborn und Bauleiter Lars Pieck drückten den Startknopf im unterirdisch angelegten System für die Gas-Erzeugung. Die soll nun Schritt für Schritt auf hundert Prozent gefahren werden.
Bereits seit vier Wochen läuft das Reinigungsverfahren, das alle Anforderungen der Überwachungsbehörden erfüllt. Auch die weitergehende Schlammbehandlung erreicht den vorgegebenen Wirkungsgrad von zurzeit 31 Prozent Feststoffgehalt. Jörg Sonneborn berichtet im Gespräch mit unserer Zeitung, dass „bereits seit einiger Zeit die Klärschlämme aller Anlagen in Bad Berleburg verarbeitet werden. Die werden zum Beispiel von Aue in Fässern hierher transportiert und verarbeitet.“ Laut Sonneborn wird die Co-Vergärung nach der Einfahrtsphase gestartet.
Keinerlei Legionellen-Gefahr
Die Faulung in dem 17 Meter hohen Turm erzeugt seit vier Wochen momentan bis zu 600 Kubikmeter Gas am Tag. Zurzeit wird es noch über die Fackel abgebrannt, soll aber nach der am Dienstag erfolgten Inbetriebnahme des Blockheizkraftwerkes allmählich auf 100 Prozent gefahren werden. Mit Hilfe dieser Gasverbrennung in der neuen Heizungsanlage werden der Klärschlamm und die Betriebsgebäude geheizt.
Jörg Sonneborn stehen sieben Mitarbeiter zur Seite, allein zwei im Kanalbetrieb. Sie alle haben die Fertigstellung der neuen Anlage fast 30 Monate lang begleitet. Auch Bauleiter Lars Pieck (Klapp & Müller, Siegen) war in dieser Zeit zweimal wöchentlich vor Ort, um den Fortgang mit zu steuern.
Auf das Legionellen-Problem in Warstein angesprochen, machte Jörg Sonneborn deutlich: „Ein Legionellen-Aufkommen kann bei uns ausgeschlossen werden, weil wir die Kläranlage nach einem anderen Verfahren, vor allem ohne Warmwasser-Einleiter betreiben.“
Ein Termin für die offizielle Einweihung soll ebenso noch bekannt gegeben werden wie die Gelegenheit für interessierte Besucher der Anlage an der Limburgstraße.