Wunderthausen. .

Ein persönlicher Racheakt oder vielleicht Besoffenmannswerk? Jedenfalls spricht die Wunderthäuserin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, von einer „riesengroßen Sauerei“, nachdem ein unbekannter Täter in der Nacht zum vergangenen Montag durch Vandalismus und Beschädigungen einen gehörigen Sachschaden im Dorf hinterlassen hat.

Die farbenfrohe Spur des Übeltäters beginnt bei „Obenweimers“ in der Hallenberger Straße 32 und zieht sich bis zum Abzweig „Dorfweg“ durch die Kernortschaft. An dem zur Zeit in Renovierung stehenden Fachwerkhaus Nr. 32 hat der Unbekannte mit gelber und roter Neonfarbe die weiße Haustür besprüht und obendrein eine „Botschaft“ in roter Farbe quer über die Fahrbahn gekritzelt. An dem Auto des Hausbesitzers wurde die Motorhaube komplett besprüht.

Schmierereien finden sich auch an Verkehrszeichen, Zäunen und in Pflanzen am Fahrbahnrand. Seine Spraydose hat der Täter in einen, mit 200 Liter Milch gefüllten Sammelbehälter am Bauernhof „Linde“ entsorgt. Zuvor hinterließ der Unbekannte weitere Male das Wort „Fuck“ an Autos und einem Garagentor im Dorfweg.

Geranien aus Kästen gerissen

Zerstört worden sind außerdem mindestens zwei größere Blumenkästen, die der Heimatverein Wunderthausen zur Dorfverschönerung am Zaun zum Elsoffbach angebracht hatte. Büschelweise wurden die Geranien ausgerissen, dann im Bach und auf dem Bürgersteig verteilt.

Dem Täter, der von einer Zeugin als „klein, mit Strohhut und einer Stabtaschenlampe“ beschrieben worden ist, wird auch zugeordnet, dass er im Dorf an mehreren Autos die Kennzeichen abgeschraubt oder abgerissen und ebenfalls besprüht hat. Ein Nummernschild ist verschwunden.

Ortsvorsteher Martin Schneider kann sich im Gespräch mit unserer Redaktion keinen Reim auf die Vorkommnisse machen: „Ich habe lange überlegt, wer macht sowas? Aber das traue ich keinem aus dem Dorf zu“, vermutet Schneider den Täter möglicherweise in einem anderen Ort. „In der Tatnacht hatten wir keine Feier“, berichtet Schneider – und fügt schmunzelnd hinzu: „Auch das Licht war an.“

Dass es sich allerdings um eine ernst zu nehmende Straftat handelt, macht die Kriminalpolizei deutlich: „Der Schaden geht in die Tausende.“ Sie bestätigte die Informationen unserer Zeitung auf Anfrage. Danach dürfte der aggressive Täter angetrunken gegen Mitternacht im Dorf unterwegs gewesen sein. Als er ein Kennzeichen abriss, beobachtete ein Zeugin, dass der Mann nach hinten stürzte und darauf das Weite suchte.

Zurückgelassen hat der Mann nicht nur hohen Schaden, sondern auch seine DNA-Spuren. Die werden nun in den nächsten Tagen ausgewertet.