Erndtebrück/Balde. . Wie geht es weiter auf den Friedhöfen Ederfeld im Kernort und in Balde? Während Politik und Verwaltung für das Gelände an der Ederfeldstraße über eine Nachnutzung als „Bürgerpark“ nachdenken, beklagen sich die Balder über die derzeitige Beerdigungspraxis in ihrem Dorf.
Man habe den Eindruck, dass die Verstorbenen in Balde auf dem neuen Teil nördlich der Friedhofskapelle „wie Aussätzige beerdigt“ werden, drückte es CDU-Fraktionschef Heinz-Josef Linten im jüngsten Bau-Ausschuss drastisch aus.
Ist das noch würdevoll?
Tatsache ist: Drei neuere Gräber sind in einer äußersten Ecke des neuen Teils angelegt worden – gleich vor der Hecke, die den Friedhof Richtung Nordwesten begrenzt. Zwar hat die Gemeinde auf der Fläche ansatzweise Wege angelegt – doch führen die nicht bis zu den neuen Gräbern, sondern enden im Nichts.
„Das erste Rasengrab kam sehr überraschend“, erinnert sich Stefan Kreher, Ortsvorsteher in Balde. Vor etwa zwei Jahren war das. Ebenso verwundert sei er über die Bagger gewesen, mit denen seinerzeit die Wege angelegt worden seien. Eine der Beerdigungen mitten im Winter, bei der die Trauernden durch eine aufgeweichte Wiese stapfen mussten – „ist das noch würdevoll?“
„Ich bemühe mich schon seit einiger Zeit, im Rathaus Pläne für den neuen Teil des Friedhofs zu bekommen“, berichtet Kreher. Bislang jedoch vergebens. Die Balder seien „enttäuscht“ über das offenbar planlose Vorgehen der Gemeinde – zumal der alte Teil des Friedhofs nur noch Platz für schätzungsweise ein Doppelgrab und einige Einzelgräber habe. Ihm und den Einwohnern fehle „ein schlüssiges Konzept“, sagt Kreher – auch mit Aussagen darüber, welche Grab-Arten künftig überhaupt möglich sind.
Unterdessen hat die CDU beantragt, über den Friedhof Balde in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Bauen und Gemeinde-Entwicklung zu diskutieren – und sich auch ein Bild vor Ort zu machen. CDU-Chef Linten regt überdies eine Einwohnerversammlung zum Thema an. Die aber könne nur sinnvoll sein, so Ortsvorsteher Kreher, wenn die Verwaltung einen qualifizierten Friedhofsplan vorlege.
Für den alten Friedhof im Ederfeld bekräftigte Bürgermeister Karl Ludwig bei einer Ortsbesichtigung des Bau-Ausschusses seinen Vorschlag, das kostenlose Angebot einer interessierten Studierenden anzunehmen – und sie ein erstes Gesamtkonzept für das Gelände inklusive Kapelle erarbeiten zu lassen.
Konzept für Friedhof im Ederfeld
Ihr Bruder sei Landschaftsgärtner und könne das Projekt planerisch begleiten. Familienfreundlich müsse das Konzept sein, fanden die Politiker – vielleicht mit Lese-Wiese und kleinen Spielgeräten für Kinder? Auf jeden Fall aber müsse die Kirchengemeinde mit ins Boot. Und es gelte, letzte Ruhezeiten auf dem Friedhof zu berücksichtigen.
Unterdessen plant Antje Laues-Oltersdorf den angelegten Rosengarten an der Kapelle auszubauen, die Optik zu verbessern. Die Initiatorin bedankt sich ausdrücklich bei allen, die von den Rosen selbst bis hin zu Dünger und Hackschnitzeln Material oder auch Geld für den Garten gespendet hätten. Zugleich ermunterte Laues-Oltersdorf die Erndtebrücker, mit ihrer Spenden-Bereitschaft nicht nachzulassen.