Raumland. Die Brandmeldeanlage der Firma Obermeier schlug am Samstag Nachmittag gegen 15 Uhr Alarm. Die Feuerwehren waren innerhalb weniger Minuten vor Ort. Doch etwas war diesmal anders: Kein Ernstfall forderte die Wehrleute heraus. Vielmehr stand eine Übung auf dem Programm.

Beim Erkunden der Lage stellte sich heraus, dass sich durch Reparaturarbeiten auf dem Firmendach ein Brand innerhalb der Halle entwickelt hat. Sofort rüsteten sich die Feuerwehrleute mit Chemiekalienschutzanzügen aus, um im giftigen Qualm in der Halle des Herstellers für Holzlacke ungefährlich arbeiten zu können. Parallel wurde ein Löschangriff von außen vorgenommen. Um genügend Löschwasser zur Verfügung zu haben, wurden mehrere Meter Schlauch verlegt und die Pumpen und Löschfahrzeuge von Hydranten eingespeist.

Chemieschutzanzüge

Im Inneren der Halle liefen die Löscharbeiten ebenfalls auf Hochtouren. Besonders erschwerend war dabei der Einsatz der Chemieschutzanzüge und des Atemschutzes auch aufgrund der hohen Außentemperaturen. Um ein Austreten von verschmutztem Löschwasser in die Umwelt zu verhindern, montierten die Kameraden spezielle Löschwasserrückhaltevorrichtungen in die Tore des Betriebes. Diese dichten mit einer Gummilippe den Hallenboden ab, so dass das Löschwasser später abgesaugt werden kann.

Um die Kameraden aus Aue-Wingeshausen nach dem Chemieschutzeinsatz dekontaminieren zu können, errichtete die Löschgruppe einen Dekontaminationsplatz. Dort konnten die Feuerwehrleute nach ihrem Einsatz abgewaschen werden.

Schadstoffmessungen

Das hierfür verwendete Wasser wurde ebenfalls aufgefangen. Mithilfe des Gefahrgut-Messfahrzeuges aus Aue-Wingeshausen führte die Feuerwehr in der Umgebung Schadstoffmessungen durch. Währenddessen führten die 84 Feuerwehrleute der Löschgruppen Berghausen, Raumland und die ABC-Einheiten aus Aue-Wingeshausen, Birkelbach und Bad Laasphe die Löscharbeiten weiter durch. Koordiniert wurde der Einsatz von Einsatzleiter Matthias Jäckel.

Übungsleiter Heino Taube zeigte sich mit den Leistungen seiner Kameraden sehr zufrieden. „Die Arbeit war in Ordnung“, resümierte Heino Taube nach zwei Stunden Einsatz.