Schwarzenau. .

Bald soll es soweit sein: Die L 553 zwischen Arfeld und Schwarzenau, derzeit wegen Fahrbahn-Sanierung komplett gesperrt, bekommt ihre neuen Asphaltschichten. Dann zieht der Baumaschinen-Tross weiter zum Ortsausgang von Schwarzenau – und macht dort in Richtung Beddelhausen weiter. „Völlig unwirtschaftlich“ finden es unterdessen Bewohner Schwar­zenaus, dass bei den Bauarbeiten „ihre“ Ortsdurchfahrt ausgespart bleibt.

Die paar hundert Meter durch das Dorf zwischen Edeka und Firma Otto quasi in einem Rutsch einfach mit zu sanieren – „das müsste im 21. Jahrhundert doch zu koordinieren sein“, findet einer der Anwohner. Was er nun befürchtet: dass die Bauarbeiten in der Ortsdurchfahrt in einem oder zwei Jahren drei- bis viermal so teuer werden, wenn die Baumaschinen abermals herangekarrt werden müssten.

Aus Sicht der Schwarzenauer Anwohner ebenfalls nicht sinnvoll: die Sanierung jenes Teilstücks der L 553 zwischen dem Abzweig nach Elsoff (L 902) und dem Ortseingang Beddelhausen. Hier sei der Asphalt nämlich im Grunde noch in Ordnung.

Landesbetrieb weist Kritik zurück

Derweil verhandeln Stadt Bad Berleburg und Landesbetrieb Straßen NRW weiter mit dem Ziel, möglichst schnell auch etwas für die Ortsdurchfahrt zu tun. Bislang konkret ist jedoch nur „eine Gehweg-Ergänzung“, so Oliver Alt, beim Landesbetrieb Straßen in Siegen auch für das PPP-Projekt zur Sanierung der Landstraße in Wittgenstein zuständig. Diese „Ergänzung“ solle vor allem „die Fußläufigkeit“ zu zwei Bushaltestellen an der L 553 verbessern.

Die Schwarzenauer Ortsdurchfahrt gehöre ausdrücklich nicht zu den Leistungen des PPP-Vertragspakets mit der privaten VIA-Bau Südwestfalen, betont Alt. Es gebe aber noch viele andere Gründe, ein Paket „Ortsdurchfahrten“ samt Schwar­zenau gesondert auszuschreiben.

So seien die Baumaschinen vor Ort für ein schnelles Mitsanieren der Ortsdurchfahrt womöglich völlig ungeeignet, sobald sie etwa beim Ausfräsen des Asphalts auf Versorgungsleitungen im Boden stoßen. Ferner sei derzeit weder die Finanzierung geklärt noch die Frage, ob eine Sanierung in Schwarzenau tatsächlich dringender ist als andere Ortsdurchfahrten. Das Argument, die Baukosten lägen später um ein Vielfaches höher, weil Baumaschinen erneut anrücken müssten, nennt Alt „definitiv falsch“. Vielmehr mache der Transport am Ende erfahrungsgemäß „nur einen geringen Prozentsatz“ der Baukosten aus.