Bad Berleburg.

Was haben sie sich da alles einfallen lassen? 450 Jahre Johannes Althusius – Namensgeber des Gymnasiums in Berleburg, ist es durchaus wert, eine so große Feier ausgerichtet zu bekommen. Über zwei Jahre feilten Schüler, Lehrer und Eltern an der Umsetzung des Großunternehmens und es ist mehr als gelungen. Die Ideen waren großartig, reichten von Historie bis zu Zeitgenössischem. Johannes Althusius wurde gleichermaßen beachtet wie Hochaktuelles aus dem Hier und Jetzt: Große Party für einen großen Mann, dessen juristisches Know-how und dessen Intellekt maßgeblich in die Niederschrift der US-amerikanischen Verfassung einflossen. 500 Schüler waren beteiligt und geschätzte 1000 Besucher im Gebäude des JAG und im Schulhof wohnten dem unterhaltsamem Programm bei. Das Wetter war wie bestellt, Entspannung mit bester Laune angesagt.

Neuntklässler mit Bärten

Begrüßt wurde der JAG-Besucher unter dem Motto „9 A am Start – Wir tragen Bart“. Die Schüler der Klasse 9a klebte als Wegweiser über 40 Johannes-Althusius Bärte auf den Fußboden und Treppenstufen, die die Wissensrallye durch die Schule leiteten. Fragen wie: „Welche Hausnummer hat das JAG?“ über „Wann fand der Herbstball 2012 statt?“ bis hin zu „Zähle die quadratischen Deckenlampen des Flurs im Erdgeschoss.“ bescherten den Gewinnern Gutscheine der Buchhandlung Kühn.

Doch das war natürlich längst nicht alles. Eine Cocktailbar des Fördervereins der Schule, sozusagen als Aperitif, stand ebenso auf dem Plan wie die zahlreichen Konditorei-Abteilungen, Getränke- und Grillstand auf dem Schulhof.

Spiele durch die Zeit ließen die Gäste am JAG erleben, wie vor 450 Jahren gespielt wurde und welchem Zeitenwandel das Spiel bis heute unterliegt. Denken mit Brettspiel und den Karten forderten heraus und ließen die Köpfe ordentlich rauchen. Auch im Kunstraum durfte so richtig geknobelt werden. Dort standen in wochenlanger Kleinarbeit des Kunstlehrers Gautam mit seinen Schülern zusammengebaute und geklebte 27 Riesenwürfel, die zu jeder Seite ein großes Kunstwerk oder Gemälde der JAG-Kunstschüler ergab. Konstantin Achinger, ehemaliger Abiturient, bot mit seiner Idee „Kunst am JAG“ einen Projektstart in der Schule, der alle Schulbereiche einschließen soll.

Sportlich und musikalisch

Bewegung ist unerlässlich bei einem enormen Delikatessenangebot, und so animierte die Turnerabteilung des TSV Aue-Wingeshausen zu Akrobatischem, allerdings nur zum Zuschauen. Salti und Flic Flac waren hier der Renner.

Schulband und Shuffled griffen in die Tasten, zupften die Saiten und ließen die Kehlen, auch ehemaliger Schüler, hell und laut erklingen. So manch einer kann’s eben nicht lassen und kehrt an den „Tatort“ zurück. Darunter natürlich auch viele Eltern, die vor 30 Jahren oder mehr an dem Berleburger Institut ihr Abitur gebaut haben.

Die Klasse 5c stellte mit ihrem Bühnenprogramm „Schule früher und heute“ nostalgisch dar. „Flashmob“ „geistert“ seit geraumer Zeit durch die Medien und erfreut immer wieder versammelte Menschenmengen, egal ob in Bahnhöfen, Einkaufszentren oder Biergärten, bei der JAG-Feier war es dann auch ein Renner.

Historische Exponate

Eine Bilder- und Diaschau der drei Nepalreisenden Lehrer Jessica Wetter, Markus Tewes und Christoph Achenbach fand ebenso Beachtung wie die historischen Exponate zur Vita Johannes Althusius’.

Das sechsstündige Spektakel zog auch Besucher von der Straße in die Schule, die ihren Einkaufsbummel hier beendeten und kurzentschlossen ihr Mittagessen bei Currywurst, Pommes und an der Salatbar von Schulleiter Erwin Harbrink und Latein-Pädagoge Dietrich Neugebauer gestalteten.

Mit Beginn des neuen Schuljahres 2013/2014 bekommt das JAG einen neuen Musiklehrer. Georg Gayer wird die Instrumente Saxophon und Klarinette unterrichten und gab auf der Bühne einen Vorgeschmack auf seine Tätigkeit.

Kaufen konnten die Besucher ebenfalls, und zwar die SV-Pullis, T-Shirts und Taschen „Johannes Althusius Gymnasium – Zukunft braucht Geschichte“ und künftig wird man in Berleburg wohl viele Zeitgenossen Werbung laufen sehen für die Schule im Herzen der Stadt. Der Erlös ist für die Arbeit der SV vorgesehen.