Wisente im Sauerland. Die ... zitierten Aussagen der Forstamtsleitung zu der ja ach so dramatischen Betretung des Schmallenberger Sauerlandes durch die Wittgensteiner Wisente sollten umgehend gerade gestellt werden. Sonst könnte daraus eine Sauerländer Posse mit bundesweiter, negativer Ausstrahlung für Schmallenberg werden.

Wenn die jüngst ausgewilderten Wisente den Weg auch mal zu uns ins Kölsche suchen, dann ist das eher ein Qualitätsbeweis für unser Schmallenberger Sauerland, über den sich Einwohner, Gäste und solche, die es vielleicht einmal werden wollen oder könnten, in besonderer Weise freuen. Die Wisente haben damit entschieden, dass auch die Schmallenberger Seite Teil einer Naturlandschaft ist, in der es sich zu leben lohnt.

Jetzt überschreiten sogar die Wisente so ab und an mal den alten Grenzweg zwischen Glaubensgemeinschaften und Städten, und setzen damit genau das um, was mit dem gemeinsamen Schmallenberger und Bad Berleburger Vorzeigeprojekt, den Waldskulpturenweg, endlich aus den Köpfen verdrängt werden soll, dann stellt ein Vertreter der staatlichen Forstbehörde gerade das wieder in Frage.

Noch schöner wird es, wenn als Beweggrund für diese Äußerung angegeben wird, dass darunter die Vermarkung eines exklusiven Eigenjagdreviers für die individuelle Bockjagd beeinträchtigt wird! Da fragt es sich, was hier eigentlich die Aufgabe des mit öffentlichen Geldern finanzierten Forstverwaltung ist? Wenn wir einerseits Naturwaldzellen gerade auch im Raum Schanze/Kühhude/Latrop einrichten und öffentlich finanzieren, dann verträgt sich das in keiner Weise mit dieser zum Ausdruck gekommenen Ablehnung dieses großartigen Projektes.

Selbst wirtschaftlich dürfte die Attraktivitätssteigerung für das Sauerland die Erträge (gibt es die wirklich?) aus der Bockjagdvermarktung bei weitem übersteigen.

So wird z.B. die Gruppe der Mountainbiker, vor der sich die Wisente zurückgezogen haben, sicherlich öfter mal zurückkehren und ihr Glück erneut versuchen, wenn sie nicht gerade in Schanze/Latrop/Kühhude/Jagdhaus einkehrt und dort dann die einheimische Wirtschaft ankurbelt. Viele andere werden folgen, denen die Radfahrer vielleicht in Dortmund, Köln oder Münster begeistert davon berichten.

Das Forstamt sollte daher hier vielleicht schnell eine Klarstellung veröffentlichen!