Wittgenstein. .

Vor allem an Bach- und Flussufern kann man die beeindruckend großen und attraktiven Blütendolden des Riesen-Bärenklaus oder der Herkulesstaude, wie die Pflanze auch genannt wird, sehen. Die Pflanze bringt jedoch große Probleme mit sich: der Pflanzensaft ist fototoxisch, d. h. wenn Pflanzensaft auf die Haut gelangt, führt dies in Verbindung mit Licht – vor allem bei Sonnenschein – zu Verbrennungen bis zu dritten Grades. Gelangt der Pflanzensaft in ein Auge, kann dies zu schweren Verätzungen führen.

Heimische Pflanzen verdrängt

Die Herkulesstaude breitet sich stark aus, sie ist so konkurrenzstark, dass sie heimische Pflanzenbestände an ihren Wuchsorten beeinträchtigt und schließlich verdrängt. An Gewässerufern trägt sie nicht, wie beispielsweise heimische Ufergehölze, zur natürlichen Uferbefestigung bei.

Dies sind Gründe genug, um Maßnahmen zu ergreifen, die Herkulesstauden-Bestände zurückzudrängen oder deren weitere Ausbreitung einzudämmen, teilt der Kreis Siegen-Wittgenstein mit.. Die Beseitigung der Pflanzen ist zum einen an den Orten notwendig, an denen Menschen mit der Pflanze in Berührung kommen können, beispielsweise an Bushaltestellen, Schulen oder Kinderspielplätzen. Zum anderen ist die Bekämpfung in naturschutzfachlich besonders wertvollen Bereichen, zum Beispiel Naturschutzgebieten, wichtig. Der Landschafts-Pflegetrupp der Unteren Landschaftsbehörde ist jedes Jahr mit Bekämpfungsmaßnahmen in mehreren Naturschutzgebieten beschäftigt. Hierbei werden die Blütendolden, bevor Samen gebildet worden sind und ausfallen, von der Pflanze abgetrennt, diese werden dann zunächst in Säcke verpackt und später verbrannt.

Solche Bekämpfungsmaßnahmen sind langwierig, zeitaufwendig und damit teuer. Jeder einzelne Grundstückseigentümer, aber auch engagierte Vereine (beispielsweise Angel- und Heimatvereine), sollten nach den ihnen gegebenen Möglichkeiten dazu beitragen, die weitere Ausbreitung zu verhindern beziehungsweise die Pflanze zurückzudrängen.

Zum Problem geworden

Der aus dem Kaukasus stammende Riesen-Bärenklau wurde zunächst in Gärten und Parks gepflanzt sowie, vor allem als Bienenweide, in die freie Landschaft ausgebracht. Von hier aus hat er sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend vermehrt und ist mittlerweile zum Problem geworden. Es sollte daher für jeden Einzelnen selbstverständlich sein, Riesenbärenklau keinesfalls in den Garten oder in die freie Landschaft zu pflanzen.

„An der aktiven Bekämpfung der Staude kann sich jeder beteiligen“, so Helge Klinkert, zuständige Umweltdezernentin des Kreises Siegen-Wittgenstein. Die beste Zeit zur Bekämpfung der Herkulesstaude ist das Frühjahr nach dem Austrieb der Pflanzen bis ca. Mitte Mai. Dann sind die austreibenden Pflanzen beziehungsweise Sämlinge noch niedrig und es besteht ein geringeres Risiko, beim Ausgraben der Wurzel mit dem giftigen Saft in Berührung zu kommen.

Zu Beginn der Blüte muss die gesamte Pflanze abgemäht, zumindest aber die Blütendolde abgetrennt werden, bei erneutem Blütenansatz ist eine Wiederholung erforderlich, um eine Nachblüte zu verhindern. Die Blüten- und Fruchtstände sind vor der Samenreife zu verbrennen.

Unabhängig von der Methode muss nach drei bis vier Wochen unbedingt eine Nachkontrolle und Nachbearbeitung erfolgen, um neue Keimlinge oder Austriebe frühzeitig bekämpfen zu können.

Weitere Kontrolle erforderlich

Der Wuchsort muss auch in den kommenden Jahren weiterhin kontrolliert werden, da die Samen des bis zu zehn Jahren keimfähig bleiben. Kommt auch nur eine Pflanze wieder zur Samenreife, verlängert sich die Bekämpfungszeit um weitere Jahre.