Bad Berleburg. .
„Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.“ Otto Marburger zitiert Wolf Biermann. Auch wenn die Musik des deutschen Liedermachers und Lyrikers eher nicht zur Musikfestwoche in Bad Berleburg passt. Aber auch dort ändert sich einiges - wenn auch behutsam.
Natürlich sind die Salzburger Solisten wieder dabei - so treu wie das Publikum, das ihnen seit Jahrzehnten zuhört. Ein buntes Programm bekannter Komponisten bieten sie am 9. und 11. Juli. Bottesini, Chopin, Rachmaninov, Schumann, Tschaikowsky gehören dazu, auch Wagner und Mozart. Was die Komponisten angeht. Auch dabei ist am 11. Juli allerdings Manfred Pomorin. Der ist Pantomime und soll das Gehörte, für das Luz Leskowitz (Violine), Vladimir Mendelssohn (Viola), Andreas Brenteli (Violoncello), Mette Hanskov (Kontrabass) und Cordelia Höfer (Klavier) zuständig sind, in Bewegung umsetzen. Eine neue Erfahrung bei der Musikfestwoche, die neue Publikumskreise erschließen soll.
Dazu ist auch die Auftaktveranstaltung geeignet, die mit einem großen Namen lockt: Gudrun Landgrebe. Zusammen mit Sebastian Knauer (Klavier) wird die bekannte Schauspielerin Texte der deutschen Schriftstellerin Bettina von Arnim rezitieren und in Bezug zu Ludwig van Beethoven setzen, von dem drei Klaviersonaten zu hören sein werden. „Das wird ein großer Abend“, ist sich nicht nur Christoph Haupt sicher.
Jüngere Zielgruppen will der Vorstand der Kulturgemeinde mit solchen Veranstaltungen erreichen. „Der Mix macht´s“, sagt Haupt und verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Freitagsveranstaltung mit „Stars des 21. Jahrhunderts“, zu denen Shai Wosner, Alina Pogostkina und Andreas Brandelid gezählt werden, junge Künstler, die ein ebenso junges Publikum ansprechen sollen.
Und auch die fünfte und letzte Veranstaltung ist eher nicht dem nur klassisch orientierten Konzertpublikum gewidmet. Wenn das Brassensemble wes10brass am Samstag , 13. Juli, ab 19.30 Uhr loslegt, wird es nicht nur ein bisschen lauter, sondern teilweise auch rockig. Von der Renaissance bis zu „Meistern der 70er“ wie Led Zeppelin reicht das Repertoire, das eher nicht ins Foyer des Schlosses passt und deshalb Open Air auf dem Schlosshof gespielt werden soll - oder bei schlechter Witterung - ebenfalls eine Neuerung - alternativ im Bürgerhaus. Hier hofft Bettina Born auf einen großen Publikumszuspruch, der sich im bereits begonnenen Vorverkauf bereits andeutet.
Neu ist übrigens auch ein Punkt, den Fans der Musikfestwoche eher als negativ ansehen werden: Es gibt keine sonntägliche Matinee als traditionellen Abschluss der musikalischen Tage in Bad Berleburg. Diese Tatsache ist aber nicht einem veränderten Konzept geschuldet, sondern Terminproblemen der Musiker. Im nächsten Jahr kommt das gewohnte Finale wieder.