Schwarzenau. .

Die Anwohner „An der Struthwiese“ und „Am Kohlrücken“ sind besorgt: Immer mehr Lkw-Verkehr schiebt sich in letzter Zeit durch die Wohnstraßen im Verlauf der K 43 und weiter nordwärts auf der K 44 über Haingraben, Latzbruch bis zur Einmündung in die L 717 am Laibach. Und wenn sich zwei Brummis begegnen, kommen sie sich oft gefährlich nahe, berichtet Schwarzenaus Ortsvorsteher Bodo Hüster. Ein Wunder, dass noch kein Unfall passiert sei.

Die SPD-Fraktion fordert Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann unterdessen „dringend“ auf, gemeinsam mit dem Landesbetrieb Straßen NRW, der Polizei und dem Kreis Siegen-Wittgenstein eine Lösung zu suchen – und bittet in einer Anfrage zur nächsten Sitzung des Ausschusses Planen, Bauen, Wohnen oder im Rat um einen Bericht seitens der Verwaltung. Im Rathaus sei das Problem in Schwarzenau bekannt, so SPD-Fraktionschef Bernd Weide: Ortsvorsteher Hüster habe die Verantwortlichen bereits im Februar darauf hingewiesen.

Ortsvorsteher wartet auf Antwort

Seit die L 717 zwischen Bad Berleburg und Laibach (wie berichtet) wegen Bauarbeiten gesperrt sei, so Hüster im Gespräch mit unserer Zeitung, habe sich das Problem „noch verschärft“. Und das auf einer Kreisstraße, die von der Breite her für schwere Lastzüge im Begegnungsverkehr „nicht ausgelegt“ sei. Hüster bedauert, dass die Strecke nicht für den Schwerlastverkehr über 7,5 Tonnen gesperrt ist.

Könnte solch eine Begrenzung die geforderte Lösung sein? Für eine klassifizierte Kreisstraße wie die K 43 jedenfalls „nicht so ohne Weiteres“, sagt Karl-Josef Fischer vom Landesbetrieb Straßen NRW in Siegen. Dazu müsse die Strecke besonders eng und nicht ausgebaut sein. Die K 43 sei aber vor zwei Jahren erst aufwändig ausgebaut worden.

Um zu prüfen, ob die Kreisstraße dennoch etwa für eine Tonnage-Beschränkung in Frage komme, bedarf es laut Fischer eines Antrags bei der Verkehrsunfall-Kommission aus Polizei, Landesbetrieb und Kreis. Diesen Antrag können laut Fischer Bürger, aber auch Städte und Gemeinden stellen.

Vielleicht, so Fischer, sei der verschärfte Lkw-Verkehr ja auch nur ein vorübergehendes Phänomen wegen der laufenden Bauarbeiten auf der L 717. Der Abschnitt zwischen Berleburg und der Einmündung der K 44 am Laibach soll „bis Ende April fertiggestellt sein – vielleicht lässt es ja dann nach...“

Landesbetrieb: Umleitung steht

Eine ausgeschilderte Umleitung über die parallel verlaufende K 51 via Wunderthausen und Wemlighausen sei jedenfalls eingerichtet. Allerdings soll die Baustelle auf der L 717 unter Vollsperrung danach zum Abschnitt zwischen Laibach und Diedenshausen „weiterwandern“, könnte es mit dem Schleichweg K 43/44 noch ein Weilchen weitergehen.

Liegt der zunehmende Schleichweg-Verkehr womöglich an den Navigationsgeräten in den Lkw, die deren Fahrer gerne auch über Nebenstraßen führen? Auch, sagt Karl-Josef Fischer vom Landesbetrieb. Aber nicht nur: Im Fall Schwar­zenau, so vermutet er, seien eher Brummi-Fahrer unterwegs, die sich in der Region auskennen oder dort Firmengelände anfahren.