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Dank einer neu installierten Röntgentechnik ist es nun möglich, in Bad Berleburg Erkrankungen der Schlagadern (Arterien) darzustellen und zu behandeln. Diese „digitale Subtraktions-Angiographie“ (DSA) zeichnet sich durch eine hohe diagnostische Bildqualität bei reduziertem Untersuchungsrisiko aus.

„Landkarte“ des Gefäßsystems

Ähnlich wie beim Herzkatheter, der ja seit vielen Jahren an der Klinik etabliert ist, wird Kontrastmittel in das Gefäßsystem eingeführt. Eine ausgeklügelte Computertechnik zeichnet dann die exakte Nachbildung des Gefäßsystems. Die übrigen Strukturen wie Weichteile oder Knochen werden vom Computer aus dem Bild „wegsubtrahiert“. Übrig bleibt eine „Landkarte“ des Gefäßsystems, die dem Untersucher genaue Information über den Verlauf und mögliche Engen der Arterien gibt. Die Gabe von Kontrastmittel wird dabei auf ein Minimum reduziert.

Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass Engen und sogar Verschlüsse im Gefäßsystem in vielen Fällen sofort mit einer Ballon-Erweiterung behandelt werden können. Dabei wird ein Ballonkatheter über die Gefäßenge geführt und gedehnt. Häufig wird dann auch ein inneres Gerüst (Stent) in dieser Enge eingesetzt, um das Ergebnis der Aufdehnung dauerhaft zu sichern. Dies ersetzt in vielen Fällen eine Operation. Für Patienten mit Durchblutungsstörungen ist dies ein Segen.

Die Einrichtung dieser Technik ist ein weiterer Baustein beim Aufbau der Gefäßmedizin in Bad Berleburg. Dr. Frank Melz, Chefarzt der Kardiologie, ist begeistert: „Die Anlage funktioniert einwandfrei. Gemeinsam mit Prof. Sebastian Freudenberg, der als Chefarzt der Chirurgie und erfahrener Gefäßchirurg die Gefäßchirurgie an der Helios-Klinik Bad Berleburg wieder zum Leben erweckt hat, haben wir nun die ersten Patienten erfolgreich behandelt.“

Gefragte Sprechstunde

Die von Prof. Freudenberg und seinem Team betriebene Gefäßsprechstunde bekommt regen Zulauf. Ob bei Krampfadern oder auch bei schweren Gefäßverschlüssen – Gefäßoperationen nehmen einen zunehmenden Teil seines OP-Programms ein. Auch er ist froh, dass die Möglichkeit der Diagnostik und Ballon-Erweiterung in Bad Berleburg etabliert ist: „Wir müssen nur noch wenige Patienten an große Gefäßzentren weiterleiten. Den meisten kann nun hier vor Ort geholfen werden.“