Bad Laasphe. .

Der 1928 in Bad Laasphe geborene Objektkünstler und Bildhauer Professor Otto Piene ist am 12. Februar in der Frankfurter Paulskirche mit dem Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt geehrt worden. Piene zählt zu den Pionieren der Nachkriegskunst, er gehörte zur Düsseldorfer Künstlergruppe Zero. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird alle drei Jahre anlässlich des Geburtstags des Malers Max Beckmann (1884 bis 1950) verliehen.

Das Kuratorium begründete seine Entscheidung für die Preisvergabe damit, dass Pienes Werk internationale Strahlkraft habe; seine Experimentierfreude und sein Interesse an der Zusammenführung von Kunst, Natur und Technologie hätten besonders die junge Künstlergeneration beeinflusst.

Dauerexponate in über 200 Museen

Nach einer Begrüßung durch den Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann hielt der Direktor der Schirn-Kunsthalle Frankfurt, Max Hollein, eine Laudatio auf den weltbekannten Künstler Otto Piene. Im Anschluss an die Würdigung von Pienes Lebenswerk überreichte Peter Feldmann dem Künstler die Urkunde für den Max-Beckmann-Preis.

Über mehr als 50 Jahre hat Piene sehr erfolgreich auf produktive und kreative Weise neue visuelle und technische Formen und Mittel erforscht und in die Kunst eingeführt. Seine Werke umfassen Gemälde, Drucke, Filme, Fotografien, „Sky-Art“-Objekte sowie Theater- und Fernsehproduktionen. Pienes Kunstwerke gehören zu den Dauerexponaten von über 200 Museen und anderen öffentlichen Institutionen weltweit. Eine seiner bekanntesten Aktivitäten war die künstlerische Gestaltung für die Eröffnungs- und Schlussfeiern der Olympischen Spiele 1972 in München. Damals ließ der Künstler zur Abschlussfeier der Olympiade einen 400 Meter langen Regenbogen in die Lüfte steigen als ein Zeichen der Hoffnung und des Friedens nach dem schrecklichen Massaker während der Spiele.

Nachdem Piene als Kunstprofessor an der Universität Pennsylvania, dann als Professor für Umweltkunst an der Universität Cambridge, Massachusetts, gearbeitet hatte, schuf er während seiner 20-jährigen Tätigkeit als Direktor des Centers for Advanced Visual Studies am renommierten Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) ein Modell, das die Ideen der Kunst mit interdisziplinärer Forschung verband. Otto Piene wurde in den letzten Jahrzehnten mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Heute lebt der Künstler mit seiner Frau Elizabeth in Groton/Massachusetts nahe Boston und in Düsseldorf.

Sein Vater leitete das Gymnasium

Bad Laasphe ist er nach wie vor verbunden: Im Frühjahr 2003 hatte Otto Piene kurz nach seinem 75. Geburtstag neue Kontakte zu seiner Geburtsstadt und zum Städtischen Gymnasium geknüpft – sein Vater war der erste Leiter der Schule nach ihrer Gründung vor 90 Jahren. Bei der Preisverleihung in der Paulskirche gehörten daher auch Bürgermeister Torsten Spillmann und Winfried Damm, Direktor des Städtischen Gymnasiums, zu den geladenen Gästen. Sie nahmen die Gelegenheit wahr, Otto Piene persönlich zu gratulieren. Spillmann überbrachte ihm neben einer Einladung in die alte Heimat auch die Glückwünsche von Rat und Verwaltung der Kurstadt.