Bad Laasphe. .

Für den CDU-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Jäger ist es Zeit, klar Stellung zu beziehen: „Die Bad Laaspher CDU ist für den Erhalt des Rathauses“, sagt der Herbertshäuser. Überall in der Stadt werde man auf dieses Thema angesprochen, so Jäger und immer wieder höre er die Frage: „Ihr wollt doch wohl nicht unser Rathaus platt machen?“

Deshalb sieht die CDU an der Lahn die Zeit gekommen, sich mit einer Presseerklärung an die Bürger zu wenden: „Die CDU Fraktion ist für den Erhalt des Rathauses nebst Stadtgarten und Parkplatz. Sicher besteht im Rathaus Renovierungsbedarf, aber es erfüllt seinen Zweck“, steht darin als einleitender Satz.

Wolfgang Jäger unterstreicht, dass sich auch die CDU der Notwendigkeit, dauerhafte Kostensenkungen im Haushalt zu erreichen, bewusst ist. Deshalb wolle man ausgewiesene Fachleute in den Arbeitskreis Gebäudemanagement entsenden. Für Jäger bedeutet Kostensenkung aber nicht automatisch Vermarktung dieses Areals und Ringtausch: Rathaus in Grundschule, Grundschule in Hauptschule. In der CDU-Stellungnahme heißt es dazu: „Es ist nicht einzusehen, ein 40 Jahre altes Gebäude aufzugeben und ein ‘Bäumchen-wechsel-dich’ Spiel mit den Schulgebäuden zu betreiben.“ Dafür macht Jäger drei Gründe aus: „Nach unseren Erkenntnissen ist das Rathaus nicht das schlechteste Gebäude der Stadt. Das trifft wohl eher auf die Hauptschule zu. In das Rathaus haben wir für eine neue Telekommunikationsanlage und für Brandschutz viel Geld gesteckt. Außerdem haben wir die Grundschule mit viel Geld saniert. In die Hauptschule müssten wir aber Geld für den Umbau zur Grundschule stecken“, umriss Jäger kurz die wesentlichsten Bedenken im Gespräch mit der Wittgensteiner Heimatzeitung. In den Erhalt des Rathaus könne statt dessen Geld „in verschiedenen Bauabschnitten über mehrere Jahre verteilt“ investiert werden, so das Schreiben der CDU.

Generell zweifelt Jäger, wie auch seine Fraktion daran, dass ein Einkaufszentrum anstelle des Rathauses hilfreich bei der Beseitigung des Leerstands von Geschäften in der Altstadt sein werde. Hier sind die Anlieger der Königsstraße selbst gefordert, schreibt die CDU. Die Union betont stattdessen: „Der Rathausgarten, als ein Ort der Ruhe und Erholung, wird von Gästen ebenso gerne genutzt wie von den Bürgern unserer Stadt und der Parkplatz in der Lahnstraße ist in unseren Augen unverzichtbar.“

Kritiker werden der CDU vorwerfen, kaum Alternativen aufzu zeigen. Doch Wolfgang Jäger wehrt ab: Er kann sich beispielsweise vorstellen, Dorfgemeinschaftshäuser an Vereine zu übertragen und betont, dass der Arbeitskreis aus Politik und Verwaltung erst einmal Zahlen für alle Gebäude als Diskussionsgrundlage haben müsse, um dann Entscheidungen mit den Bürgern gemeinsam treffen zu können.

Gremium konstituiert sich im Februar

Die Diskussion um das Rathaus, die Schulen und die städtische Infrastruktur insgesamt dreht sich ein Stück weiter. Anfang Februar soll sich der Arbeitskreis Infrastruktur konstituieren. Das bestätigte Bad Laasphes Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann auf Nachfrage der Wittgensteiner Heimatzeitung. Alle Fraktionen seien bereits für den 4. Februar eingeladen. Im gemeinsamen Gespräch sollen dann von der Politik die Personen für des Gremium benannt werden. Spillmann erläuterte, dass es nicht allein um Gebäude, sondern um die Infrastruktur der Kommune insgesamt gehe. Deshalb sei der Arbeitstitel des Arbeitskreises auch geändert worden. Nachdem sich das Gremium konstituiert habe, müsse ein Terminplan erstellt und haushaltspolitische Ziele definiert werden. Froh ist der Verwaltungschef, dass mit der Anbindung an das Regionaleprojekt Labor WittgensteinWandel auch Fördermittel fließen und die Erfahrungen der Nachbarkommunen genutzt werden könnten. Das Gebäudemanagement soll in Bad Laasphe vorangetrieben werden.