Bad Laasphe.

Die Stadt Bad Laasphe wird Vorrangzonen für Windenergie ausweisen. Das hat der Rat am Donnerstagabend nach einer erneuten Diskussion mit 17 Ja-Stimmen gegen 11 Nein-Stimmen quer durch die Fraktionen beschlossen. Damit folgte der Rat der Beschlussempfehlung aus dem Bauausschuss, die mit sieben zu fünf Stimmen bei einer Enthaltung noch sehr viel knapper ausgefallen war.

Gegen eine Ausweisung der Vorrangzonen hatten beispielsweise Klaus Preis (FDP), Günter Rothenpieler und auch Friedhelm Becker (beide SPD) argumentiert. Für Preis waren zwei Dinge entscheidend: Die jetzige Ausweisung von Vorrangzonen könne die beiden Windkraftanlagen auf dem Spreitzkopf bei Hesselbach nicht mehr verhindern. Und deshalb seien die 250.000 Euro für die notwendigen Gutachten unnötig ausgegebenes Geld. Im Gegenteil, so Preis, werde die Verspargelung der Landschaft sogar gefördert, weil man mit den Vorrangzonen potenziellen Investoren die Kosten für eigene Gutachten erspare.

Günter Rothenpieler stört ebenfalls der Kostenfaktor: Eine Viertelmillion in einem Haushalt der Spitz auf Knopf genäht sei, ist Rothenpieler zu viel. Friedhelm Becker betonte, dass er keine Verspargelung befürchte, da der Bau von Windkraftanlagen klar durch Gesetze geregelt sei. Außerdem sei ihm ein Windrad mit seiner Wertschöpfung vor Ort lieber als der Schornstein eines Kraftwerkes.

Für die Ausweisung hatten Walter Bohner (SPD), Volker Gautsch und Ortsvorsteher Jürgen Tang (beide CDU) argumentiert. Bohner, selbst Hesselbacher, unterstrich, dass es nicht mehr nur um den Spreitzkopf gehe: „Das ist keine reine Hesselbacher Angelegenheit mehr.“ Tang betonte, dass Hesselbach nicht gegen Windkraft sei, aber die Mehrheit der allgemeinden Bevölkerung gegen eine Verspargelung. Und Volker Gautsch mahnte, dass die Stadt doch ohne die Ausweisung von Vorrangzonen das letzte Steuerungselement aus der Hand gäbe.

Die Debatte und die Abstimmung wurden von den zahlreichen Bürgern im Zuschauerraum kritisch beobachtet und von einigen Zwischenrufen begleitet.