Wittgenstein. . Mehrere Millionen Euro sollen bis 2015 in die Bahnstrecken in Wittgenstein investiert werden. Dabei geht es dem Zweckverband Westfalen-Süd nicht nur um Geschwindigkeit, sondern ganz wesentlich auch um Sicherheit. Darauf verwies ZWS-Geschäftsführer Günter Padt im Gespräch mit unserer Zeitung. Die aktuellen Planungen waren im Erndtebrücker Bauausschuss in dieser Woche vorgestellt worden.

„Der Übergang am Erndtebrücker Eisenwerk beispielsweise hat für uns hohe Priorität“, wies Padt auf Gefahrenstellen der Strecke hin, die es zu entschärfen gelte, was auch hohe Investitionen rechtfertige. In dem unübersichtlichen Kurvenbereich könne es bei der derzeitigen Situation schnell zu einem folgenschweren Unfall kommen. Die Investitionskosten (rund 1,8 Millionen Euro sind dafür veranschlagt) relativierten sich vor diesem Hintergrund schnell. „Zur Qualität gehört bei uns nicht nur schnelleres, sondern auch sicheres Fahren.“ Ein Unfall gefährde nicht nur Menschen, sondern auch Material. Padt: „Ein verunfallter Triebwagen ist so schnell nicht wieder einsatzbereit.“ Bis zu einem Jahr könne die Ausfallzeit betragen.

Allerdings hält er auch eine Verbesserung bei der Geschwindigkeit der Rothaarbahn für unabdingbar. Das Teilstück am Ortseingang Erndtebrück, das mit mehreren unbeschrankten Übergängen für eine Langsam-Fahrzone sorgt, könne dazu zwar nur ein, zwei Minuten beitragen. Aber schon die könnten für einen stabileren Fahrplan sorgen, der ab 2015 auch durch sechs neue Fahrzeuge erreicht werden soll, die bis zu 80 km/h schnell zwischen Wittgenstein und dem Siegerland unterwegs sein können. Fast 23 Millionen Euro sollen allein für die Fahrzeuge ausgegeben werden.

Anschlüsse besser erreichen

Zwischen sechs und sieben Millionen Euro will die Deutsche Bahn bis 2015 zusätzlich in die Strecke zwischen Kreuztal und Bad Berleburg investieren. Zusammen mit den neuen Triebwagen sollen die Maßnahmen dafür sorgen, dass Anschlüsse in Siegen künftig minutengenau erreicht werden.

Für die Umsetzung müssen Bahn und ZWS allerdings die Kommunen ins Boot holen, denn die müssen sich, wenn auch nur zu einem geringen Teil, finanziell beteiligen. Bereitschaft ist dort zumindest teilweise vorhanden. „Mit der Zufahrt zu den Eisenwerken haben wir immer schon ein Problem gehabt“, sagt der Erndtebrücker CDU-Fraktionsvorsitzende Heinz-Josef Linten. „Wenn wir noch andere kritische Punkte weg bekommen und das noch für wenig Geld, dann sollten wir das auch tun.“