Erndtebrück.

Gegenwind für das Windkraftprojekt im Erndtebrücker Ortsteil Benfe: So sicher und schnell wie der Investor Stefan Thölking und Bürgermeister Karl Ludwig Völkel geglaubt haben, ist eine Zustimmung der Bundeswehr zu dem Bauvorhaben nicht zu bekommen. Das hat eine Rückfrage dieser Zeitung bei der Bundeswehr ergeben.

Investor Stefan Thölking von der SOWI GmbH aus Dortmund hatte in der Sondersitzung des Erndtebrücker Bauausschusses am 12. November noch DIN-A4-Seiten mit Einschätzungen zu Schallemissionen, Schlagschatten und Radar-Anlage verteilt. Die Bewertungsergebnisse für sein Windkraftprojekt auf den Kyrillflächen von Otto-Ludwig Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg waren durchweg positiv. Darunter waren auch zusammengefasste Ergebnisse einer Untersuchung der Firma Cassidian, einer Tochter des Luft und Raumfahrtkonzerns EADS: „Messtechnisch feststellbare Beeinträchtigungen des Radarbetriebes sind (...) auszuschließen“, heißt es dort. Unterzeichnet hatte dies Ingenieur Dr. Andreas Frye.

Der Pressesprecher der Luftwaffe, Hauptmann André Hesse, wundert sich über diese Einschätzungen: „Eine Genehmigung von Windenergieanlagen bei Benfe ist momentan nicht möglich. Es hat zwar offenbar eine EADS-Untersuchung gegeben, der zuständigen Wehrbereichsverwaltung liegen aber keine Ergebnisse für eine Prüfung des Bauvorhabens vor.“

Hesse erläutert: Bereits am 29. Dezember 2011 habe es Gespräche von Thölking mit der Bundeswehr gegeben, in denen klar gemacht worden sei, dass es keine pauschale Genehmigung gebe, sondern Einzelfallentscheidungen für jede Anlage getroffen werden müssten.

Auch die Richtlinien für eine Genehmigung haben sich laut Luftwaffe nicht verändert. Allerdings sei die Bundeswehr grundsätzlich gehalten, Windkraftanlagen zu ermöglichen, wenn es keine Bedenken oder Beeinträchtigungen ihres Auftrags gebe.