Die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ öffnet ihre Tore am Donnerstag, 20. September. Das hat der Trägerverein des Wisent-Projektes auf seiner Vorstandssitzung am Montagabend beschlossen.
„Wir sind sehr glücklich, dass sich die Menschen jetzt selbst ein Bild von diesem faszinierenden und ambitionierten Projekt machen können“, sagt Bernd Fuhrmann, der 1. Vorsitzende des Trägervereins. Er unterstreicht: „Wir erwarten von der „Wisent-Wildnis“ starke und positive Impulse für die wirtschaftliche und touristische Entwicklung unserer Region.“
Besucher erwartet in dem naturbelassenen Areal oberhalb von Wingeshausen ein rund drei Kilometer langer Rundweg, der ein spannendes Naturerlebnis verspricht. Er führt über Stock und Stein, über Bäche, durch Tal und Wald, an Quellmulden vorbei und über krumme und hindernisreiche Wege. Zudem gibt es bauliche Attraktionen wie den „Dachsbau“, einen Tunnel, der unter den Wisenten hindurchführt. Tier- und Naturerlebnis stehen dabei gleichermaßen im Mittelpunkt eines sanften Tourismus. Besucher sollten trittsicher sein und an gutes Schuhwerk denken. Gehbehinderte Menschen können über einen separaten Weg in Begleitung das Areal besuchen. Hunde müssen draußen bleiben.
„Dieser wilde Charakter des Geländes ist genau das, was wir wollen“, unterstreicht Bernd Fuhrmann, erster Vorsitzender des Trägervereins: „Es ist eine wirkliche Wildnis und kein Zoo oder Gehege Das ist das Besondere und unser Alleinstellungsmerkmal.“
Und er ergänzt: „Wir haben hier etwas ganz Neues geschaffen, denn dafür gibt es keine Blaupause.“ Die „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ wird kontinuierlich weiterentwickelt und ausgebaut, sagt Johannes Röhl vom Trägerverein: „Im nächsten Schritt sind u.a. weitere bauliche Attraktionen im Areal sowie ein Info-Center und eine feste Gastronomie geplant.“ Die „Wildnis“ ist das Guckloch in ein für Westeuropa einzigartiges Wisent-Artenschutzprojekt. Denn derzeit wird eine zweite Herde mit acht Tieren auf ein freies Leben in einem rund 4300 Hektar großen Wald im Eigentum von Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg vorbereitet. Dies soll im kommenden Winter geschehen.
Diese Wisente werden aber dann wegen der Größe des Areals und ihres scheuen Verhaltens praktisch nicht zu sehen sein. Deshalb ist die Idee von der „Wisent-Wildnis“ entstanden. „Wer ein wenig Zeit und die Bereitschaft mitbringt, alle seine Sinne einzusetzen, wird dort die Herde mit großer Wahrscheinlichkeit entdecken und beobachten können“, sagt Johannes Röhl.
„Unser Ziel ist es, dass die Region von diesem Projekt als Alleinstellungsmerkmal profitiert“, betont Landrat Paul Breuer. Alle seien deshalb eingeladen sich daran zu beteiligen. So ist bereits eine Vielzahl von Kooperationen mit Unternehmen, Vereinen und Betrieben entstanden. Zudem hat der Trägerverein acht 400-Euro-Kräfte für die „Wildnis“ eingestellt. Und seit dem 1. September verstärkt noch die Bad Berleburgerin Andrea Treude-Kirchner das Wisent-Büro. Für die kaufmännische Stelle im Wisent-Büro waren alleine 80 Bewerbungen eingegangen.
Die Öffnungszeiten der „Wisent-Wildnis“ sind bis zur Umstellung auf die Winterzeit Ende Oktober werktags von 10 bis 18 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen von 9 bis 18 Uhr. Montags bleibt die „Wisent-Wildnis“ geschlossen.
Die Eintrittspreise liegen bei 4,50 Euro für Erwachsene (Großer Wisent) und 2,50 Euro für kürzere Menschen (Kleiner Wisent). Der Eintrittspreis richtet sich nach der Körpergröße. Der kleine Wisent endet bei einer Körperlänge von 140 Zentimetern, höher gewachsene Besucher zahlen den vollen Preis, Menschenkinder unter 80 Zentimeter haben generell freien Eintritt. Außerdem gibt es u.a. ermäßigte Familienkarten und spezielle Führungen. Die Kosten für das Parken sind im Eintrittsgeld enthalten. Die detaillierten Preise gibt es im Internet unter www.wisent-welt.de.
Besucher können auch Souvenirs erwerben wie zum Beispiel T-Shirts und einen Wisent-Bildband.