Bad Berleburg..
Die Mütter am Spielplatz Hochstraße sind unsicher; denn das Spielgerät, an dem ein achtjähriges Mädchen mit dem Bein eingeklemmt war (wir berichteten), steht weiterhin in unveränderter Konstruktion auf dem Platz. Nur mit größter Vorsicht dürfen die Kinder das Gerät ausprobieren.
Obwohl die Herstellerfirma „espas“ aus Kassel sämtliche TÜV-Bescheinigungen und Gütesiegel für die Turmkombination „Basel Stahl“ vorgelegt hat, ist die Stadt noch weiter gegangen. „Wir haben gleich nach Bekanntwerden des Unfalls Kontakt zum TÜV in Köln und zum TÜV in Düsseldorf aufgenommen und um eine Begutachtung des Gerätes gebeten“, berichtet die städtische Pressesprecherin Regina Linde auf Anfrage. Beide hätten aber mit Hinweis auf den vorliegenden TÜV-Stempel und wegen personeller Engpässe eine Überprüfung abgesagt.
Daraufhin hat sich die Stadt an den Experten Mario Ladu gewandt, der auf Initiative der Wittgensteiner Heimatzeitung vor fünf Jahren den großen Spielplatz-Check in der Region durchgeführt hat. Ladu hat Detailfotos des Spielgerätes erhalten und festgestellt: „Das Öffnungsmaß (der Schwellen, die Red.) ist normkonform. Sie bräuchten noch nicht einmal nachbessern! Im Übrigen gibt es keine Fangstelle für das Bein!“
Auch damit hat sich die Verwaltung noch nicht zufrieden gegeben; denn auch dem Verwaltungsvorstand sind „die Emotionen der Mütter im Einzugsbereich des Kinderspielplatzes Hochstraße bekannt, wie Regina Linde betonte.
Um aus dieser „Zwickmühle“ herauszukommen, hatte dann die Verwaltung der Firma „espas“ vorgeschlagen, die Turmkombination zurückzunehmen und gegen andere Spielgeräte auszutauschen. Regina Linde: „Das sehen wir als eine vernünftige Möglichkeit an, um zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen.“
Reaktion der UWG-Fraktion
Einige Tage nach diesen Aktivitäten stellte die UWG an Bürgermeister Bernd Fuhrmann den Antrag, „...die Stadt Bad Berleburg möge auf den TÜV dahingehend einwirken, dass die Herstellerfirma ,espas’ am Spielgerät an der Hochstraße, an dem ein Kind verunglückte, Nachbesserungen vornimmt.“
Über diesen Antrag, den Fraktionsvorsitzender Heinz Dietze am vergangenen Freitag im Rathaus vorlegte, hat sich Regina Linde nach eigenen Angaben „maßlos geärgert“. Im Gespräch mit unserer Zeitung hielt sie fest: „Den Antrag halte ich für Populismus; denn Herr Dietze ist mündlich über alle Vorgänge in dieser Sache informiert worden. Unsere Korrespondenz mit dem Experten ist ihm sogar in Kopie ausgehändigt worden. Somit musste für Herrn Dietze klar sein, dass wir diesen bedauerlichen Unfall auch nicht so einfach hinnehmen.“