Bad Berleburg. . Am Samstagabend geht’s los, dann rollt der Lkw in Richtung England. Darin reisen Nathalie Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg und ihr Pferd Digby, begleitet werden sie von Tierpflegerin Benedikte Stine Olsen und dem Tierarzt. Nachdem die Fähre von Calais nach Dover übergesetzt hat, ist das Trainingslager in Windsor zunächst das Ziel.

Am Samstagabend geht’s los, dann rollt der Lkw in Richtung England. Darin reisen Nathalie Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg und ihr Pferd Digby, begleitet werden sie von Tierpflegerin Benedikte Stine Olsen und dem Tierarzt. Nachdem die Fähre von Calais nach Dover übergesetzt hat, ist das Trainingslager in Windsor zunächst das Ziel. „Am 28. Juli um 17.45 Uhr“, so lautet die Vorgabe für Prinzessin Nathalie und ihr Team, „rollen wir in den Olympischen Stall ein.“

Gestern war die Dressurreiterin beim täglichen Morgentraining in der Reithalle beim Schloss zu sehen. Beim Blick durch das Tor, in dem nicht nur die heimische Presse, sondern auch Kollegen vom größten dänischen Wochenblatt „Familie Journal“ auf ein Gespräch warteten, zeigen sich Reiterin und Pferd als eingespieltes Team. „Wir sind wie ein altes Ehepaar“, lächelt Prinzessin Nathalie, die in Berleburg zu Hause ist, aber für Dänemark startet. Seit elf Jahren trainiert sie mit dem selbst gezogenen, 15-jährigen dänischen Warmblut-Wallach Digby. Jetzt stehen sie mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen in London vor der nächsten Herausforderung.

„Ich versuche London anzugehen wie ein ganz normales Turnier“, sagt Prinzessin Nathalie. Die Stimmung ist bestens: „Ich glaube, das Turnier - die ganze Umgebung dort - wird gut.“ Zumal Digby in der Regel gut und gern reist.

Medaillenchance

Bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 hatte sie mit dem dänischen Dressur-Team den dritten Platz belegt. Und so wäre für sie der größte Erfolg im Olympischen Reitsportstadion im Greenwich Park, die Bronze-Medaille zu verteidigen. „Mit viel Glück auf unserer Seite können wir es schaffen“, hofft die 37-Jährige. Wegen des Heimvorteils sieht sie England in der Favoritenrolle, dicht gefolgt von dem Team aus Deutschland.

In London wird sie in das Olympische Dorf einziehen. Am 2. und 3. August steht der Grand Prix de Dressage, am 7. August der Grand Prix Spécial an. Aus dem Ergebnissen dieser Wettbewerbe resultiert die Teamwertung. „Das ist erstmal die Hauptsache. Wenn Grand Prix und Spécial nicht gelingen, kommt man nicht die Kür rein“, erklärt die Dänin. Folgt nach der Pflicht auch noch die Kür, dann werden Nathalie und Digby mit einer ganz neuen Choreographie zu sehen sein. Französische Chansons werden dann die hohe Kunst des Dressurreitens begleiten - Gilbert Bécauds „Nathalie“ wird in diesem Rahmen für einen Gag sorgen. „Digby braucht leichte Musik, die ihn mitnimmt“, so die Olympionikin. Termin für die Kür ist am 9. August.

Ihre größten Fans auf den Zuschauerrängen werden Ehemann Alexander Johannsmann und ihre Mutter Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Benedikte von Dänemark sein. Der Rest der Familie will die Olympischen Spiele am heimischen Fernsehbildschirm verfolgen, Söhnchen Konstantin (2) schaut bei seiner Oma in Gütersloh. Spätestens am 11. August wird Prinzessin Nathalie zurück in Wittgenstein sein. Und die Berleburger drücken fest die Daumen und hoffen, dass es dann wieder Anlass zum Feiern gibt...