Bad Berleburg. . Es klingt nach Klischee, aber es ist etwas Wahres dran. An diesen Moment werden sich die jungen Amerikaner sicherlich ihr Leben lang erinnern. Sie haben einen leibhaftigen Prinzen getroffen und mit ihm auf seinem Schloss über das Leben als Prinz ohne Krone, den Wald und eine 800-jährige Familiengeschichte gesprochen.

Es klingt nach Klischee, aber es ist etwas Wahres dran. An diesen Moment werden sich die jungen Amerikaner sicherlich ihr Leben lang erinnern. Sie haben einen leibhaftigen Prinzen getroffen und mit ihm auf seinem Schloss über das Leben als Prinz ohne Krone, den Wald und eine 800-jährige Familiengeschichte gesprochen.

Wie besonders der Augenblick auf Schloss Berleburg bei Gustav Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg war, war mit Händen zu greifen. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen hatten sich fein gemacht und sie hatten anfänglich ganz gehörigen Respekt vor Haus und Hausherr. Doch mit freundlichen Worten in fließendem Englisch nahm Prinz Gustav den Besuchern aus Amerika die Scheu. Und seine schwarze Labrador-Hündin Wilma begrüßte alle Hausgäste mindestens ebenso neugierig wie herzlich und sammelte Streicheleinheiten.

Prinz Gustav entschuldigte sich bei seinen weit gereisten Gästen für das typische Wittgensteiner Regen-wetter, nicht ohne den launigen Kommentar: „Jeder Tropfen Regen lässt mich lachen, denn das Wasser geht in den Boden und direkt in die Bäumen. Wir leben von den Bäumen.“

In der Eingangshalle, in der die bekannten Schlosskonzerte gespielt werden, und später im Salon darüber erzählte Prinz Gustav davon, wie doof es für ihn als kleinen Jungen auf dem Schützenfest war. Während die Freunde ungestört spielen konnten, waren auf ihn die Kameraobjektive der dänischen Pressefotografen gerichtet.

Der Prinz nahm sich viel Zeit für Fragen – auch die nach der Krone: „Nein eine echte Krone haben wir nicht. Fürsten haben nur eine in ihrem Wappen. Die ist den Königen vorbehalten.“ Auch riet er den Jugendlichen davon ab, von einem Schloss zu träumen. Weil das schließlich jede Menge Unterhaltskosten mit sich bringe. Auf die Frage, was ein Prinz den so die ganze Woche arbeite, schmunzelte Gustav Prinz zu Sayn-Wittgenstein. Und berichtete vom Arbeiten als Forstwirtschaftler, Repräsentationspflichten und dem Naturschutz, der ihm und seinem Vater Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg am Herzen liege. „Wissen Sie, wir leben hier im Paradies.“ Das sei auch der Grund gewesen, warum er trotz Studium und Arbeit als Banker in London nach ein paar Jahren gerne wieder nach Wittgenstein zurückgekommen sei. „Hier kann ich atmen, in den Wald gehen und die Ruhe genießen. Das ist eben anders als in der großen Stadt.“ Genau diesen Kontrast erleben demnächst auch die amerikanischen und deutschen Young Ambassadors. Für sie geht es jetzt weiter nach Bochum, Köln und Berlin.