Bad Laasphe. . Mit dem Ludwig-Koch-Center in der Bad Laaspher Stockwiese entstand durch den heimischen Projektplaner Berge-Bau in den vergangen Jahren ein neues Einzelhandels-Zentrum. Die Pläne zu einem Abriss des Rathauses und der Ansiedlung eines Marktes an der Lahnstraße könnte für das Ludwig-Koch-Center Konkurrenz bedeuten. Ein Interview mit Matthias Heß

Fühlt sich Berge-Bau als Investor von der Bad Laaspher Kommunalpolitik allein gelassen?

Matthias Hess: Natürlich beobachten wir die Diskussion genau. Wir haben im Ludwig-Koch-Center noch 11 000 Quadratmeter Fläche für Einzelhandel, die wir gerne vermarkten möchten und es gibt verschiedene Anfragen. Allerdings sind dies alles Anbieter zentrumsrelevanter Sortimente wie Textilien und Schuhe. Wenn es nach dem neuen Einzelhandels-Gutachten geht, dürfen wir diese Sortimente aber nicht im Ludwig-Koch-Center ansiedeln.

Sehen Sie in der möglichen Ansiedlung eines Magnetbetriebes auf dem Rathaus-Areal eine Konkurrenz?

Es ist ja kein Geheimnis, dass es um die Ansiedlung eines Rewemarktes begleitet von ein bis zwei Fachmärkten geht. Berge-Bau ist als Projektunternehmen vertraglich an Edeka und Lidl gebunden. Wir wären also gar nicht in der Lage, dort etwas zu machen. Andererseits ist an der so genannten Knochen-Theorie auch etwas dran. Das bedeutet, dass sich zwischen den beiden Knochenenden die Kundenfrequenz erhöht. Davon könnte auch die Bad Laaspher Altstadt profitieren.

Gäbe es die Möglichkeit, auf der Freifläche im Ludwig-Koch-Center einen Baumarkt oder einen Möbelmarkt anzusiedeln? Dies wäre ja ein Vorschlag des Gutachters gewesen.

Natürlich könnte sich da ein Fachmarkt etablieren. Aber schauen Sie sich den neuen Hellweg-Baumarkt in Dillenburg an. Der hat eine Fläche von bis zu 28 000 Quadratmetern und ein noch größeres Einzugsgebiet, ganz zu schweigen von großen Möbelhäusern. Die Flächenbedarfe im Handel werden größer. Auch unser Projektpartner Edeka plant erst ab einer Mindestgröße von 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Derzeit haben wir im Koch-Center unsere Verkaufsflächen nach dem Baurecht ausgeschöpft. Das neue Einzelhandelsgutachten berücksichtigt zwar den gestiegenen Flächenbedarf für den Handel in Bad Laasphe, aber diese zusätzlichen Flächen sollten nicht nur auf das Rathausareal konzentriert werden.