Bad Berleburg. . Manchmal, wenn es an der Haustür klingelt, steht vielleicht ein unerwünschter Gast vor der Tür. Mit Hilfe moderner Technik lässt sich schnell entscheiden, ob der Türöffner gedrückt wird oder besser nicht.
In Bad Berleburg informierten sich Mitglieder der Elektro-Innung Wittgenstein während ihrer Versammlung über die neuesten technischen Entwicklungen bei der Türkommunikation. Sie hatten Enzo D’Apolito, beim Lüdenscheider Hersteller Busch-Jäger Elektro GmbH unter anderem Experte für Tür- und Gebäudekommunikation, als Referenten eingeladen.
Die aktuelle Technik leistet ihren Beitrag zur Sicherheit beispielsweise durch Infrarot-Kameramodule. Die übertragen auch bei völliger Dunkelheit unauffällig das auf einen Monitor innerhalb der Wohnung, was vor der Haustür geschieht. „Sie können in hochauflösender Qualität stets sehen, wer gerade vor der Türe steht“, sagte Enzo D’Apolito. Verhält sich jemand verdächtig, so genügt ein kurzer Tastendruck am Monitor. Dann wird der Besucher mit drei Fotos nacheinander im Bild festgehalten, ohne dass er es bemerkt. Bis zu 100 solcher Dreier-Bilder speichert die Anlage. Die Fotos lassen sich auf einer Speicherkarte sichern und beispielsweise der Polizei vorlegen, wenn dies etwa zur Beweissicherung oder zur Strafverfolgung notwendig werden sollte. Auch nach einer Abwesenheit verrät die moderne Türkommunikationsanlage, wer in der Zwischenzeit geklingelt hat: Sie speichert beim Klingeln automatisch drei Bilder vom Besucher.
Dass das Handwerk nach wie vor „goldenen Boden“ habe, zeige sich zur Zeit beim Elektrohandwerk bei der Auftragslage, sagte Obermeister Fritz Hoffmann in seinem Bericht. „Bei den Erträgen sieht es leider nicht ganz so schön aus. Dort haben wir einen harten Wettbewerb.“ Doch die Mitgliedsbetriebe der Elektro-Innung haben noch ein weiteres Problem, an dessen Lösung sie mit vereinten Kräften arbeiten: den Fachkräftemangel. Fritz Hoffmann: „Zur Zeit ist es leider sehr schwierig geworden, Mitarbeiter zu bekommen.“ Ganz besonders betreffe dies auch den betrieblichen Nachwuchs; es mangelt vor allem an jungen Menschen, die eine Ausbildung im Elektrohandwerk anstreben. „Hier zeigt sich der demografische Wandel.“
Auch der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd, Jürgen Haßler, wies auf den Fachkräftemangel hin. Deshalb sei es für das Handwerk generell notwendig, weiter intensiv Imagewerbung zu betreiben. Haßler beschrieb die Fachkräftesicherung als Kernaufgabe. Die Kreishandwerkerschaft werde auch in den nächsten Monaten bei den Berufsmessen in Siegen und Olpe mit attraktiven Messeständen Präsenz zeigen. Zu den weiteren Maßnahmen in der Region gehören unter anderem Imagebroschüren und Plakat-Aktionen. Mit 1700 Mitgliedsbetrieben und einem Jahresumsatz von 1,8 Milliarden Euro sei das Handwerk in Südwestfalen tatsächlich die „Wirtschaftsmacht von nebenan“. Jürgen Haßler: „Wir brauchen uns nicht zu verstecken.“
Insgesamt zwei Auszubildende legten eine erfolgreiche Gesellenprüfung ab: Jens Böttger (Fa. Karl-Georg Florin, Bad Berleburg) und Tarek Schneider (Fa. Heinz-Joachim Schneider, Bad Laasphe). „Ihr habt einen interessanten Ruf ausgewählt, den Elektroberuf“, sagte Obermeister Fritz Hoffmann. „Ich möchte euch ermutigen, weiterhin die Fachkompetenzen zu vertiefen. Nutzt die zahlreichen Weiterbildungsangebote, denn gerade der Elektroberuf ist nach wie vor attraktiv und spannend.“ Kaum ein anderes Handwerk sei so dicht am technischen Fortschritt orientiert wie das Elektrohandwerk. Diese Tatsache sollte auch für andere Jugendliche Ansporn sein, diesen Beruf zu erlernen.