Bad Berleburg. . Nicht nur der Raum Winterberg ist für niederländische Immobilienmakler interessant - in Bad Berleburg hat die in Voorschoten ansässige Finanzgruppe WVGH insgesamt 128 Wohnungen im so genannten „Berliner Viertel“ gekauft und will dort jetzt offenbar in die Modernisierung investieren.

Nicht nur der Raum Winterberg ist für niederländische Immobilienmakler interessant - in Bad Berleburg hat die in Voorschoten ansässige Finanzgruppe WVGH insgesamt 128 Wohnungen im so genannten „Berliner Viertel“ gekauft und will dort jetzt offenbar in die Modernisierung investieren.

Nach eigenen Angaben auf ihrer Internetseite hat sich die WVGH auf den Verkauf von Investmentfonds spezialisiert, wobei der Ankauf und die Vermietung von Wohnimmobilien im Vordergrund stehen. Für die drei Wohnkomplexe in Bad Berleburg bietet die WVGH zurzeit die Zertifikate „DW 3 Vastgoedcertificaten“ an und verspricht Anlegern eine jährliche Rendite von acht Prozent.

Hauptproblem der neuen Besitzergesellschaft dürfte die Vermietung der Wohneinheiten - insbesondere in der Brandenburger Straße sein. Denn während die Wohnungen in der Bernauer bzw. Berliner Straße zu rund 80 Prozent belegt sind, steht die Hälfte der 57 Einheiten in dem Hochhaus-Komplex leer. Der komplette Leerstand liegt bei ca. 40 Wohnungen.

Nach Informationen dieser Zeitung haben in den vergangenen Wochen bereits heimische Handwerker einige Renovierungsaufträge für die Holländer ausgeführt. U.a. wurde die Heizung erneuert,

Diese Arbeiten, so teilen die neuen Besitzer mit, haben zur Folge, dass die Mieten für die Wohnungen wohl steigen werden. Neu eingerichtet und gestaltet werden in Kürze im Hochhaus an der Brandenburger Straße zwei Musterwohnungen, die sich Interessenten anschauen können. Sollte es zu einem Mietvertrag kommen, wird eine Wohnung nach den Wünschen des neuen Bewohners oder wie die Musterwohnung eingerichtet.

Am heutigen Mittwoch wird WVGH-Projektleiter Hans de Wit in Bad Berleburg eintreffen, um mit Oliver Streiß, Geschäftsführer der Schmidt & Müller GmbH, über die künftige Verwaltung der Wohnkomplexe zu sprechen. Streiß: „Das ist für uns eine echte Herausforderung. Aber wir wollen helfen, dass wir von dem Leerstand wegkommen.“

In den vergangenen Jahren haben die drei Wohnkomplexe mehrfach die Besitzer gewechselt. Zum Jahresende 1998 verkaufte die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) 133 Wohnungen an die Essener SME Wohnungsbau AG. Die gab den Besitz an die Berliner „Nau Real Estate“ ab, die den Komplex für 2,5 Millionen Euro den Holländern angeboten hatte. Der tatsächliche Kaufpreis indes ist unbekannt.

„Immer nur ausgesagt“

„Alle haben die Objekte nur ausgesaugt“, sagte ein langjähriger Mieter, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Alle Besitzergesellschaften hätten „nur die Miete kassiert, das Geld rausgezogen“ und nicht in dringend notwendige Reparaturen reinvestiert. Von der niederländischen Besitzergruppe erhofft sich nicht nur dieser Mieter Besseres.