Bad Berleburg. Für die 122 Mitarbeiter der Herz Kreislauf Klinik steht nun der Sozialplan. Ende des Jahres wird der Betrieb in der Rehaklinik eingestellt.

Zum Jahresende 2011 wird mit der Herz Kreislauf Klinik eine von vier Rehakliniken in Bad Berleburg geschlossen. Die Planungen dazu wurden bereits im Frühjahr bekannt gemacht. Am Montag wurde mit dem Betriebsrat ein Sozialplan verhandelt, dem beide Seiten nun zugestimmt haben.

„Wir bedauern es sehr, dass es für die Herz Kreislauf Klinik im Rehamarkt keine Perspektive gibt und sind uns über die Tragweite unserer Entscheidung für die Mitarbeiter bewusst“, so Sascha John, Helios-Regionalgeschäftsführer der Region West gestern in einer Pressemitteilung. „In den letzen Jahren haben wir mit erheblichem Aufwand in das medizinische Angebot und in die Gebäudestruktur investiert. Trotzdem geht der Trend bei kardiologischen Rehamaßnahmen weiterhin hin zu Einrichtungen nahe den Ballungsräumen und in den ambulanten Bereich. Die Herz Kreislauf Klinik lässt sich in dieser Situation nicht halten.“

Die Klinik hatte nach Unternehmensangaben trotz der Investitionsmaßnahmen in den letzten fünf Jahren durchgängig Verluste bis in Millionenhöhe verkraften müssen. Mit dem 31. Dezember wird nun der Betrieb der Klinik eingestellt. Die weiteren vier Helios- Kliniken am Standort Bad Berleburg sind davon nicht betroffen. Das Gebäude am Arnikaweg könnte nach einem Umbau durch die Rothaarklinik weiter genutzt werden. Entsprechende Pläne hatte das Unternehmen bereits vor etlichen Monaten bekannt gegeben.

Für die Mitarbeiter der Herz Kreislauf Klinik wurde gemeinsam mit dem Betriebsrat ein Sozialplan ausgehandelt und von beiden Seiten unterzeichnet. Durch die Festlegung der Abfindungshöhen haben nun auch die momentan 122 Beschäftigten Planungssicherheit.

Die nun folgenden Kündigungen im Vorfeld der Klinikschließung sollen mit der Agentur für Arbeit abgestimmt und auch weiterhin durch Anhörungen des Betriebsrates und des Integrationsamtes begleitet werden, betont das Unternehmen, das zur börsennotierten Fresenius Aktiengesellschaft gehört.

„Wir suchen auch im Helios-Konzern weiterhin nach passenden Beschäftigungsmöglichkeiten für Mitarbeiter der Herz Kreislauf Klinik“, versichert Sascha John. Personalbedarf könnte vor allem in der Helios Klinik Bad Berleburg, dem ehemaligen Kreiskrankenhaus, schnell wieder entstehen, wenn eine positive Entscheidung zugunsten einer wohnortnahen Akutbehandlung für Schlaganfallpatienten in Wittgenstein fallen würde. Dafür sei, so John, ein Antrag zur Etablierung einer neurologischen Hauptfachabteilung gestellt worden. Diese Entwicklung sei aber durch die Bemühungen in Bad Laasphe in Gefahr. Auch dort bemüht sich der neue Klinik-Betreiber um die Zulassung einer neurologischen Akutbehandlung.