Bad Berleburg. . Noch bis einschließlich Sonntagmorgen haben 15 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Nummer 4 in Gniezno Gelegenheit, ihre Freundschaft zu den Realschülern zu vertiefen.
Noch bis einschließlich Sonntagmorgen haben 15 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Nummer 4 in Gniezno Gelegenheit, ihre Freundschaft zu den Realschülern zu vertiefen.
Laut Herbert Jäsch war die Anfahrt für die Gäste etwas nervig, da der Bus am Dienstagabend erst um 23.15 Uhr und mit fünfstündiger Verspätung an der Odeborn eintraf. Für einige war es ein Besuch bei Freunden, denn acht Berleburger haben in diesem Jahr der Partnerschule bereits einen Besuch abgestattet. Jetzt inspizierte die Gruppe mit Sabine Marburger und ihren „Amtskollegen“ Joanna Kamieniarz und Maciej Maciejewski Köln, wo natürlich die klassischen Ziele wie Dom und Schokoladenmuseum nicht fehlen durften. Was gefällt den Gästen aus Deutschlands östlichem Nachbarland denn am meisten, obwohl sie noch nicht allzu viel gesehen haben? Dominika Dutko legt sich im Gespräch mit unserer Zeitung spontan auf das „Gebirge“ fest. Ein Mitschülerin hat festgestellt, das hier „nice people“ wohnen, und ein anderer zeigte sich vom Kino beeindruckt. Haben junge Polen rund 65 Jahre nach Kriegsende immer noch Ressentiments gegenüber Deutschland? „Nein“, sagen die Siebt- bis Neuntklässler übereinstimmend und Mateusz Klosin – er hat mit seinen Eltern sieben Jahre in Osnabrück gewohnt - fügt hinzu, dass es für seine Landsleute keine Rolle mehr spielt, ob Deutschland oder Frankreich besucht wird. Es gibt aber dann doch noch Unterschiede. Lehrerin Joanna Kamieniarz hat festgestellt, dass der Umgangston in der Realschule freundlicher und lockerer ist, als im Gymnasium daheim. „Lockerer eben.“ Der Kontakt nach Polen und nach Gniezno ist übrigens über den „Arbeitskreis für Toleranz und Zivilcourage“ entstanden, deren Mitglieder um Gerda Weissinger im Jahr 2006 ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter nach Wittgenstein eingeladen hatten.