Bad Berleburg. Sie hießen Tango und Bonnie und waren im Wortsinn zwei der Zugpferde beim 12. Wittgensteiner Holzmarkt am Wochenende.Die beiden rheinisch-deutschen Kaltblüter kommen aus dem Stall von Matthias und Manuela Möller im hessischen Fritzlar.
(lpd) Sie hießen Tango und Bonnie und waren im Wortsinn zwei der Zugpferde beim 12. Wittgensteiner Holzmarkt am Wochenende.Die beiden rheinisch-deutschen Kaltblüter kommen aus dem Stall von Matthias und Manuela Möller im hessischen Fritzlar.
Während Matthias Möller mit dem zwölfjährigen Wallach Tango Holzstämme über die Bärenbrücke zog, erläuterte Oliver Junker-Matthes den Zuschauern, dass es auf blindes Verständnis zwischen Pferd und Mensch ankomme.
Junker-Matthes rückt selbst mit Pferden und hatte die Möllers nach Wittgenstein eingeladen, um beim Holzmarkt das präzise Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier zeigen zu können. Dafür hatte Matthias Möller sogar die hessische Meisterschaft im Holzrücken sausen lassen, wie er unserer Zeitung erzählte.
Im Hauptberuf betreiben die Möllers ein Malergeschäft.
„Aber für meinen Mann ist das Holzrücken ein Hobby - ein echter Ausgleich“, berichtet Manuela Möller. Beide engagieren sich in der Interessengemeinschaft Zugpferde (IGZ) die es sich zur Aufgabe gemacht hat, auf die „regenerative Energie Pferdekraft“ hinzuweisen.
Dass Pferde den Waldboden weniger stark verdichten und dass sie im Zweifel wendiger und geländegängiger als viele Holzerntemaschinen sind, ist vielen bekannt. Weniger bekannt zu sein scheint, dass es nach wie vor auch wirtschaftlich sein kann, mit Tieren Holz zu rücken, „wenn man mit Pferden das Holz aus dem Bestand zum nächsten Weg rückt. Dort kann es dann mit Maschinen weiter transportiert werden“, erläuterte Oliver Junker-Matthes.
Für fast schon ungläubiges Staunen sorgte bei vielen Zuschauern, dass Wittgenstein beim Holzrücken gleichrangig neben Köln und Berlin rangiert: Alle drei sind Namensgeber von Verfahren. Bundesweit ist das „Wittgensteiner Verfahren“ dafür bekannt, dass mit Gespannen aus zwei Tieren schwere Stämme an die Wegesränder gerückt werden. Beim „Berliner Verfahren“ werden Holzabschnitte mit einem Pferdewagen gerückt und beim „Kölner Verfahren“ werden Abschnitte in den Arbeitsbereich eines Kranes gerückt.