Bad Berleburg. .

Bei der Diskussion über die Friedhofsgebührensatzung in der Sitzung des Bauausschusses hat Beigeordneter Jürgen Weber deutlich gemacht, dass sich die Stadt Bad Berleburg auf Dauer wohl nicht einen „politisch gewollten, aber nicht bezahlbaren Luxus“ leisten kann.

Die Dinge sind beim Namen genannt worden. Bei der Diskussion über die Friedhofsgebührensatzung in der Sitzung des Bauausschusses hat Beigeordneter Jürgen Weber deutlich gemacht, dass sich die Stadt Bad Berleburg auf Dauer wohl nicht einen „politisch gewollten, aber nicht bezahlbaren Luxus“ leisten kann. 20 städtische Friedhöfe, 18 Friedhofskapellen für 180 Bestattungen pro Jahr - das hatte schon Professor Wolfgang Hufnagel (FH Münster) bei der Leitbilddiskussion angedeutet - sind in der Zukunft für die Kommune im Nothaushalt zu teuer. Auf eben diese Hufnagel-Äußerungen hatte sich auch Stadtverordneter Friedhelm Aderhold bezogen, der übrigens nicht von „heiligen Kühen“ sprach.

Aderhold vermutete, dass die von der in Gründung befindlichen Arbeitsgruppe heute eingeleiteten Einsparungsmaßnahmen wohl erst in 30 Jahren spürbar sein würden. Die Bildung einer strategischen Arbeitsgruppe war am Montagabend in einer Sitzung des Ältestenrates angeregt worden. Sie soll die Frage klären, die Wolfgang Nau so formulierte: „Brauchen wir künftig noch alle Friedhöfe?“

Den spürbaren Wandel in der Friedhofskultur und den Trend zu alternativen Bestattungsformen kritisierte Otto Marburger: „Schade, dass sich die Individualisierung durchsetzt. Ich kann nicht verstehen, wenn man liest ,im engsten Familienkreis’. Eine große Beerdigung bedeutet doch auch viel Trost für die Angehörigen. Das bricht leider weg.“

Beigeordneter Weber regte an, dass die Arbeitsgruppe die Infrastruktur der Friedhöfe unter die Lupe nehmen solle, dabei auch prüfen, „ob wir Angebote nach hier holen können, wie sie Bad Laasphe und Hilchenbach haben.“ Damit sprach Weber den Friedwald bzw. Ruheforst in den Nachbarkommunen an. Er verriet im Ausschuss allerdings nicht, dass es bei der Stadt bereits eine konkrete Anfrage für die Einrichtung eines Bestattungswaldes gibt.

Nach Informationen unserer Zeitung soll bereits ein Gelände im Bereich der Kastanienallee dafür in Betracht gezogen worden sein.