Bad Laasphe. .
Nach den überstandenen Turbulenzen des Insolvenzverfahrens und der damit einhergehenden Verunsicherung starten die Laasphe Kliniken wieder durch.
Vier Millionen Euro werden in die Hand genommen, um bis ende 2011 alle 200 Patientenzimmer in den Häusern Emmaburg und schlossberg zu renovieren und auf den neusten Stand zu bringen.
Anschließend geht es auch an die äußere Erscheinung, in die ebenfalls noch einmal 1,2 Millionen Euro investiert wird. Klinik-Chef Rainer Räsch gestern in einem Pressegespräch vor Ort: „Wir haben schon einiges bewegt.“ Traktweise werden die Räumlichkeiten saniert und modernisiert. Patienten und Personal bekommen von den Arbeiten kaum etwas mit; der Ablauf nimmt seinen strategischen Fortgang ohne störende Nebengeräusche. Die Gesellschafter Rainer Räsch und Dr. Dietmar Herberhold, der gestern terminlich verhindert war, teilen nicht ohne Stolz mit: Die Umsetzung des Investitionsplans hat bereits begonnen. Die Handwerker, zumeist aus der Region, sind fleißig dabei, die „Innereien“ zu restaurieren. Auf der Agenda steht außerdem der Schwimmbereich in der Schlossberg-Klinik, der wieder funktionstüchtig gemacht wird. Auch im Außenbereich, in den Anlagen, ist zu erkennen: Man gestaltet mit Liebe zum Detail die Zukunft des Hauses.
Der ärztliche Bereich wurde und wird aufgestockt, der Pflegebereich neu strukturiert. Und, auch diese Frage wird beantwortet: „Wir verlieren im operativen Geschäft kein Geld mehr,“ stellt Räsch zufrieden fest.
Die medizinische Entwicklung ordneten Rainer Räsch und Dr. Said Moshref gestern im Gespräch mit der Presse ebenfalls äußerst positiv ein: Der Stand sei auf diesem Gebiet, „besser als zu den besten Zeiten.“ Für Schlaganfallpatienten sei im Übrigen die regionale Nähe des Neurologischen Zentrums von höchstem Wert, weil es in diesen Fällen besonders auf Schnelligkeit ankommt, um entsprechende Therapieerfolge zu erzielen. „Ein richtiges Pfund für Bad Laasphe,“ betont Räsch. Dr. Moshref attestiert: „Bei uns ist eine ständige fachärztliche Präsenz gegeben.“
Neben der akuten Versorgung bietet das Haus außerdem die Nachbehandlung. Auch nicht unbedingt alltäglich in der Krankenhauslandschaft, dass am gleichen Ort auch die „Reha“ im Angebot steht, - eine relativ seltene Kombination, wie die beiden Klinikvertreter gestern verdeutlichten.
Zur Zeit sind die Umbauarbeiten in vollem Gang. Die erste renovierte Station ist fertig gestellt und wird ab heute wieder belegt. Der Anspruch des Hauses: Die Bedürfnisse der älteren, mehrfach erkrankten Patienten an eine barrierefreie Umgebung werden dabei mit den Wünschen jüngerer Patienten an eine Unterkunft mit gehobenem Hotelcharakter kombiniert. Alle Zimmer verfügen dann über ein Bad, das den besonderen Anforderungen genügt. Telefon, Fernseher und Internetzugang werden Standard sein.
Gezielt verstärkt wird die medizinische Fachkompetenz der Schlossberg-Klinik. Räsch: „Mit Herrn Simonow haben wir einen ausgezeichneten Spezialisten für die Bereich MS und Parkinson gewonnen. Mit dieser richtungsweisenden Chefarzt-Besetzung ziehen wir im Krankenhausbereich insbesondere im Bereich Schlaganfall nach.“ Die Fachbereiche sollen organisatorisch und personell auf Dauer stärker separiert werden, um die Leistungsqualität durch die Spezialisierung der Fachärzte weiter zu steigern. Neu besetzt wird noch die fachliche und organisatorische Leitung des Krankenhauses. Die Verhandlungen laufen.