Bad Laasphe. .

(pk)
30 Jahre währt sie mittlerweile: die offizielle Städtepartnerschaft zwischen Bad Laasphe und dem nordöstlich von Birmingham gelegenen Tamworth.

Seit 20 Jahren pflegen die Lahnstädter außerdem eine freundschaftliche Verbindung mit der Gemeinde Löwenberg (Brandenburg). Grund genug, um ein Jubiläumswochenende zu initiieren. Dass sich zeitgleich auch die Einheit des deutschen Volkes jährte, passte ins positive Gesamtbild.

Bereits am Freitag wurden die Gäste zu einem Partnerschaftsabend samt symbolischer Ratssitzung im Haus des Gastes empfangen. Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann hob in seinem Grußwort die Bedeutung beider Partnerschaften hervor und zeigte vor allem sehr zufrieden mit dem Kontakt nach Großbritannien: „Ich war selbst auch schon dort und wurde mit großer Herzlichkeit empfangen.“

Begeistert ob der Bad Laaspher Offenheit waren Lee Bates, Mayor (Bürgermeister) der Stadt Tamworth, sowie Stadtdirektor David Weatherley, der es gar als „große Ehre“ empfand, „diese Gastfreundschaft genießen zu dürfen.“ Zwischen beiden Städten bestehe eine besonders enge Beziehung, von der auch zukünftige Generationen profitieren könnten.

Diese Ansicht teilte auch der Bad Laaspher Ulrich Weiß, der die Partnerschaft seit Beginn maßgeblich prägte und bei offiziellen Anlässen als Übersetzer fungiert. Er konstatierte, dass sich die Partnerschaft nicht nur auf die politische Ebene beschränke, sondern längst auch in der breiten Bevölkerung Fuß gefasst habe. Neben dem Schüleraustausch zwischen dem Städtischen Gymnasium und der Wilnecote High School seien etwa Besuche zum Altstadtfest längst zu Eckpfeilern der aktiv forcierten Freundschaft avanciert. „Es ist mittlerweile eine echte Tradition geworden, dass dort nicht nur der Bürgermeister, sondern eine große Delegation aus Tamworth zu Gast ist. Das ist einfach etwas ganz Besonderes“, so Weiß.

Nicht weniger positiv fällt die Bilanz nach zwei Dekaden der Kooperation mit der Brandenburger Gemeinde Löwenberg aus. Deren Bürgermeister Bernd-Christian Schneck war bereits einige Male in der Lahnstadt zu Gast und freut sich „immer wieder, hier alte Bekannte zu treffen. Es sind im Laufe der Jahre viele dauerhafte Kontakte entstanden.“ Nach dem Austausch der Geschenke trugen sich Lee Bates, David Weatherly und Bernd-Christian Schneck ins Goldene Buch der Stadt Bad Laasphe ein.

Das bestens organisierte Abendprogramm, dem rund 150 Besucher beiwohnten, wurde durch ein wahres Festmahl abgerundet. Günter Janson, Inhaber der Metzgerei Reuter, servierte den auswärtigen Gästen ausschließlich Spezialitäten aus der Region. Neben nach traditioneller Rezeptur gebackenem Roggenbrot von Willi Dreisbach (Großenbach) und köstlicher Bachforelle (Hotel Müller) überzeugte auch das Dessert mit „Früchten des Herbstes“.

Herbstlich präsentierte sich leider auch das Wittgensteiner Wetter am Samstag. Dennoch konnte der geplante Ablauf eingehalten werden. Nach einer ausgiebigen Besichtigung der Altstadt begleiteten Christel Wied und Frank Müller, 1. Vorsitzender des Freundeskreises, die Gäste durch die Katakomben der Privatbrauerei Bosch. „Ein runder Erfolg“, versicherte Müller. „Das war eine gelungene Mischung aus lockerer Unterhaltung und ernsthafter Technik.“

Am Nachmittag ging es in den Wabachpark. Dort konnten sich zwei Fußballteams aus Tamworth vom hervorragenden Zustand des Bad Laaspher Kunstrasen-Platzes überzeugen und sich mit den Mannschaften des Städtischen Gymnasiums, der Hauptschule und der Realschule Schloss Wittgenstein messen. „Team England 1“ setzte sich letztlich dank einer makellosen Bilanz von vier Siegen aus ebenso vielen Spielen durch. Das Resultat war jedoch eher nebensächlich. Primär bestand das Ziel darin, „die jungen Leute weiter zusammenzubringen“, so Frank Müller. Auch Winfried Damm, Schulleiter des Städtischen Gymnasiums, resümierte zufrieden. „An so einem Tag gibt es nur Gewinner.“

Das Jubiläumswochenende endete am Sonntag mit einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche und dem gemeinsamen Besuch des Lachsfestes auf dem Brückenplatz.