Bad Laasphe.

Es ist wohl eine der ungewöhnlichsten Sammlungen, die Hans-Armin Kohlberger in den vergangenen 50 Jahren zusammengetragen hat.

Alles begann am 8. Mai 1960 mit einem musikalischen Wettstreit in Oberschelden, an dem auch der Tambourcorps Niederlaasphe teilgenommen hatte. Für den damals Elfjährigen war es sein erster großer Auftritt.

Sein Bühnenspiel wurde von den Preisrichtern seinerzeit mit einem Geschenk belohnt: einer Tafel Schokolade. Den Zeitungsartikel über die Veranstaltung hat Kohlberger fein säuberlich aus seiner Heimatzeitung ausgeschnitten und später in ein Album geklebt.

Dabei sollte es aber nicht bleiben. Der junge Trommler sammelte nun alle Presseartikel – auch über andere Spielmannszüge und Tambourcorps. Erst konzentrierte er sich dabei auf den Altkreis Wittgenstein, später kam der Gesamtkreis hinzu, aber auch angrenzende Gebiete wie das Hinterland fanden seine Beachtung. Die Sammlung geht hinter das Jahr 1960 zurück. Die Zeit bis 1953 hat er – soweit es möglich war – rekapituliert.

Der Laaspher hat sich aber längst nicht nur auf öffentliche Auftritte konzentriert, auch Jahreshauptversammlungen oder Familiennachrichten wie Freud- und Leidmitteilungen hat er in die Bände eingeklebt.

Viel Leim hat er dabei verbraucht. Hans-Armin Kohlbergers Archivierung ist im Laufe der Jahre auf fünf pralle Kladden angewachsen. Jeder Band hat 300 Seiten – ein wahrer Spiegel der Heimatzeitung. Wurde anfangs kräftig geklebt, sieht das heute völlig anders aus. Ist ein neuer Band fertiggestellt, wird dieser von einer Handbuchbindermeisterin eingebunden. Damit die einzelnen Seiten atmen können, sind sie durch Luftpolster voneinander getrennt. Absolut professionell.

Kohlberger, dem im Juni 1993 aufgrund seines großen Engagements um die heimische Musik das Goldene Verdienstkreuz des Internationalen Volksmusikerbundes verliehen wurde, bekommt nicht selten Besuch. Immer wieder benötigen Mitglieder befreundeter Spielmannszüge oder Kapellen Informationen, um eine eigene Chronik zu erstellen oder zu vervollständigen – beispielsweise bei einem anstehenden Jubiläum.

Damit alle Bände ständig einsehbar sind, werden sie nicht ausgeliehen. Fünf Bände sind wie erwähnt fertiggestellt, der sechste ist natürlich in Arbeit, und Hans-Armin Kohlberger hat das nächste Jahr schon fest im Visier. 2011 schließt mit Band sechs. Definitiv. Und dann kommt sein nächstes Werk.