Wittgenstein.

Längst sind die Zeiten vorüber, dass hier in manchen Jahren über 40 Brutpaare ihre Jungen großzogen.

Neben einer weiteren bemerkenswerten Brutkolonie in der Nähe von Soest, galt die Brutkolonie in Schwarzenau eine zeitlang als die größte in NRW. Vogelfreunde rätseln, woran das liegen könnte. Mit ein Grund scheint das Nahrungsangebot zu sein und zwar gleich in doppelter Hinsicht. Zum einen ist allgemein in Wittgenstein ein gravierender Rückgang der Amphibien zu verzeichnen, zum anderen muss sich der Graureiher das Beuteangebot an Teich- und Flussfischen inzwischen mit Silberreiher und Kormoran teilen. Aus diesem Grunde werden auch immer öfter Graureiher auf abgemähten Wiesen beobachtet, die dort nach Mäusen, Käfern und Würmern jagen und sie obendrein auf der Suche nach Nahrung neuen Nahrungsgründen auch immer häufiger die Nähe menschlicher Siedlungen anfliegen.

Ein weiterer Grund könnten die Stürme der letzten Jahre sein, so dass die Horste auf den hohen Fichten oberhalb Schwarzenaus den Vögeln nicht mehr sicher zu sein scheinen. Diese These wird dadurch erhärtet, dass verschiedentlich Graureiher beobachtet wurden, die unweit von Schwarzenau versucht haben, Horste zu bauen, um womöglich eine neue Brutkolonie zu gründen.

Mit dem Verschwinden der Reiherkolonie ist nicht nur Schwarzenau, sondern ganz Wittgenstein um eine ornithologische Attraktion ärmer.