Bad Berleburg. Die Stabsabteilung Regionalentwicklung fordert die Stadt auf, sich am Umweltlabel HVH zu beteiligen. Was das bedeuten würde.
Nachdem die Holzagenda in Bad Berleburg großen Anklang fand, wurde nun von der Stabsabteilung Regionalentwicklung ein Beschlussentwurf vorgelegt, dass Bad Berleburg am Umweltlabel „Holz von Hier“ teilnimmt. Der Ausschuss für Planen, Bauen, Wohnen und Umwelt sowie die Stadtverordnetenversammlung müssen noch darüber abstimmen.
Der Beschlussentwurf
„Im Sinne der Holz-Agenda BLB tritt die Stadt Bad Berleburg der gemeinnützigen Initiative ‚Holz von Hier‘ zu einem jährlichen Solidaritätsbeitrag von 200 Euro bei. Mit der Mitgliedschaft unterstützt die Stadt Bad Berleburg zum einen die gemeinnützige Initiative ‚Holz von Hier‘ in der Förderung und Stärkung klimafreundlicher, regionaler Lieferketten sowie das nachhaltige Bauen mit Holz“, lautet es im Beschlussentwurf. Dadurch würden die städtischen Klimaschutzziele konsequent weiterverfolgt sowie die Wertschöpfung in der Region gestärkt.
Seit Jahren schon engagiert sich die Stadt dafür, das durch den Borkenkäfer zerstörte Totholz zu verwerten. Außerdem wurde bei vielen Bauprojekten wie den Lesekörben und Bushaltestellen Käferholz statt andere Materialien verwendet, um nachhaltig zu handeln. Folgt nun mit „Holz von Hier“ das nächste Projekt?
Anforderungen an die Stadt
Wenn die Ausschussmitglieder sowie die Stadtverordnetenversammlung dem Beschluss zustimmen, sollte die Stadt Bad Berleburg bei zukünftigen Ausschreibungen darauf achten, das Umweltzeichen „Holz von Hier“ oder gleichwertige Nachweise in die Bewertung der Wirtschaftlichkeit einfließen zu lassen. „Darüberhinaus regt die Verwaltung an, Mitglied in der gemeinnützigen Initiative ‚Holz von Hier‘ zu werden, um auf das Wissen und die Erfahrung eines breiten Partnernetzwerks aus über 100 Organisationen aus Wirtschaft, Verwaltung, Gesellschaft, Umwelt und Wissenschaft zurückgreifen zu können“, heißt es in der Vorlage an den Ausschuss. Für die Mitgliedschaft wird ein Solidaritätsbeitrag von 200 Euro im Jahr fällig.
Das ist „Holz von Hier“
HVH ist ein internationales Umweltlabel für klimafreundlich hergestellte, nachhaltige Produkte aus Holz. Außerdem sei es das einzige Umweltlabel, das die Umweltwirkung der Verarbeitungskette durch ein elektronisches Mengenbilanzsystem vollständig erfasse und dokumentiere, wird in dem Entwurf der Stabsabteilung Regionalentwicklung ergänzt.
Die Kommune solle bei städtischen Bauvorhaben mit „Holz von Hier“ Nachhaltigkeitsforderungen dokumentieren können. Auf der Website des Unternehmens ist angegeben, dass es auch den Bürgern sichtbarer machen soll, was ihre Kommune zum Klimaschutz beiträgt und Anschaffungen begründen.
Als Mitglied im Netzwerk „Holz von Hier“ würden die Kommunen unter anderem umfängliche Beratungen zur Anwendung und Umsetzung, Hilfe bei der Markterkundung, bei Bau- und Beschaffungsvorhaben, Unterstützung bei der Ausgestaltung von Ausschreibungen sowie bei der Beantragung von öffentlichen Fördermitteln und Unterstützung bei Öffentlichkeitsarbeit erhalten, heißt es im Schreiben. Auch die Teilnahme an Weiterbildungsprojekte seien möglich.
Abstimmung folgt
Am 23. April wird der Ausschuss für Planen, Bauen, Wohnen und Umwelt über den Beschlussentwurf diskutieren und abstimmen, bevor am 6. Mai sich die Stadtverordnetenversammlung mit dem Thema beschäftigt.