Bad Berleburg. Bad Berleburgs Verwaltung will eine nachhaltige und bezahlbare Wärmeversorgung für die Stadt erreichen. Die Bürger sollen eingebunden werden.
Nachhaltig, effizient, bezahlbar: Die Ziele der kommunalen Wärmeplanung der Stadt Bad Berleburg sind klar definiert. Das teilt die Stadtverwaltung jetzt in einer Pressemitteilung mit „Wir wollen eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung umsetzen – spätestens bis 2045. Deshalb arbeiten wir an der Transformation hin zu einer nachhaltigen und regionalen Energieversorgung – die kommunale Wärmeplanung ist dabei unsere wesentliche strategische Grundlage“, wird Bürgermeister Bernd Fuhrmann in der Pressemitteilung zitiert.
Der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg hob damit die Bedeutung des Vorhabens hervor, für das nun der Startschuss gefallen ist – bis Ende des Jahres soll der Plan stehen. Dann stellen die Verantwortlichen das Konzept der Öffentlichkeit vor. Bevor es allerdings soweit ist, stehen mehrere Schritte auf dem Plan. Nach einer Bestands- sowie Potenzialanalyse ist dies die Entwicklung von Zielszenarien und konkreten Umsetzungsstrategien. Im Ergebnis wird die künftige Wärmeversorgung auf Basis erneuerbarer Energien für das gesamte Stadtgebiet räumlich dargestellt.
Im Rahmen der Kommunalrichtlinie Klimaschutz hat die Stadt Bad Berleburg dazu eine 90-prozentige Bundesförderung erhalten – als eine von nur zwei Kommunen im Kreis Siegen-Wittgenstein. „Wichtig war es für uns, dass wir die gesamte Planung mit einem starken und erfahrenen Partner aufstellen“, betonte Bernd Fuhrmann. Das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) der Hochschule Trier ist deshalb mit der Aufstellung beauftragt. „Unsere kommunale Wärmeplanung ist nicht nur als technisches Konzept gedacht. Es geht darum, alle Aspekte der Nachhaltigkeit – ökologisch, ökonomisch und sozial – mitzuberücksichtigen“, berichtete Bernd Fuhrmann.
Damit unterstütze die Stadt Bad Berleburg bundes- und landespolitische Klimaschutzziele und bringe gleichzeitig ein strategisches Planungsinstrument zur Verwirklichung einer treibhausgasneutralen Wärmeversorgung bis spätestens 2045 auf den Weg – „ein wichtiger Baustein der kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie“, so die Stadtverwaltung. Denn: „Geopolitische Unsicherheiten, steigende Energiepreise und begrenzte Verfügbarkeiten fossiler Energieträger erfordern eine Neuorientierung bei der Energie- und Wärmeversorgung.“
Die Kommunale Wärmeplanung untersucht - so erklärt es die Bad Berleburger Stadtverwaltung - welche Gebiete für die Einrichtung von Nah- und Fernwärmenetzen geeignet sind und wo künftig dezentrale Versorgungslösungen wie zum Beispiel Holzheizungen oder Wärmepumpen sinnvollerweise bevorzugt werden. Die Planung berücksichtigt die Verfügbarkeit von Brennstoffen und erneuerbaren Ressourcen. Bei der Auswahl zwischen zentralen und dezentralen Versorgungslösungen werden auch Aspekte der Energieeffizienz und des Umweltschutzes berücksichtigt. Energieversorger und -nutzer sowie weitere lokale Akteure werden aktiv in den Planungsprozess einbezogen. So bietet eine proaktive Gestaltung der Wärmewende neue Impulse für die regionale Wertschöpfung – durch Aktivierung erneuerbarer Energien vor Ort sowie Investitionen in die energetische Infrastruktur.