Bad Berleburg. Politik berät über die Aufstockung des Zuschusses. Zur Gegenfinanzierung soll an anderer Stelle gespart werden. Das sind die Details.

Die Stadt Bad Berleburg will in diesem Jahr den Zuschuss für die BLB-Tourismus GmbH erhöhen. Dafür muss an anderer Stelle gespart werden. Das geht aus einer Vorlage für die politischen Gremien hervor. Als Erstes wird in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Gesundheit und Tourismus am 18. April darüber diskutiert.

Der Verwaltungsvorschlag sieht eine Erhöhung des Zuschusses um rund 16.000 Euro auf 291.000 Euro vor. Hintergrund der Anpassung sind allgemeine Kostensteigerungen und der vor einem Jahr gefasste Ratsbeschluss, die Erhöhung an die Inflationsrate des Vorjahres zu koppeln. Laut Verwaltungsvorlage lag die Inflationsrate in 2023 bei 5,9 Prozent. Wenn die Politik dem Vorschlag zustimmt, wird die Anpassung der Zuschüsse ein letztes Mal nach dieser Grundlage berechnet.

Das ist eigentlich nur ein Inflationsausgleich und eine Fortschreibung der bisherigen Mittel.
Andreas Bernshausen - Geschäftsführer BLB-Tourismus GmbH

Die rund 16.000 Euro müssen an anderer Stelle eingespart werden. Auch dafür existiert bereits ein Vorschlag. So soll der Löwenanteil mit 14.900 Euro aus dem Projekt „Digital Guides“ kommen, das nicht mehr umgesetzt werde. Weitere 1325 Euro sollen aus dem Topf der Regionalentwicklung abgezwackt werden. Bei den Digital Guides ging es um Personalkosten für eine Person, die sich um Chancen der Digitalisierung im Tourismus und Gastronomie kümmern sollte. Die Stadt Bad Berleburg hat inzwischen ein ähnliches Projekt im Rahmen der Samart Cities für eine Förderung durch Leader-Gelder vorgestellt, bei dem neben Gastronomie und Hotellerie auch der Handel bei digitalen Lösungen gegen den Fachkräftemangel unterstützt werden sollten. Auf Nachfrage mochte sich die Stadt Bad Berleburg zu den sehr ähnlichen Projektansätzen aber nicht äußern, um einer politischen Diskussion in den Gremien nicht vorzugreifen.

Eine klare Meinung zu der Erhöhung des Zuschusses hat indes der Geschäftsführer der BLB-Tourismus GmbH, Andreas Bernshausen. „Das ist eigentlich nur ein Inflationsausgleich und eine Fortschreibung der bisherigen Mittel“, sagt Bernshausen und verweist darauf, dass die Mitarbeitenden von BLB-Tourismus gute Arbeit leisten, die er bereits im November in seinem jährlichen Bericht für die Politik vorgestellt habe. „Wir entwickeln den nachhaltigen Tourismus für Bad Berleburg weiter“, bringt Bernshausen die Arbeit der GmbH auf eine simple Formel.

Um die Anpassung des Zuschusses künftig zu vereinfachen, schlägt die Stadtverwaltung ein neues Prozedere vor: „Um zukünftig nicht mit Deckungsvorschlägen arbeiteten zu müssen, schlägt die Verwaltung vor, ab dem Jahr 2025 die Inflationsrate des Vorvorjahres für die Anpassung heranzuziehen, da diese Zahl zum Zeitpunkt der jährlichen Haushaltsplanungen vorliegt. Beschlossen wird die jährliche Anpassung, nach Vorstellung des jeweiligen Jahresberichts in dem zuständigen Fachausschuss, im Rahmen der Beschlussfassung des kommunalen Haushaltes.“

Ursprung der Tourismus GmbH

Die BLB-Tourismus GmbH wurde 2015 gegründet. Sie wird von drei Gesellschaftern getragen: der Stadt, die 51 Prozent der Anteile hält, und zu je gleichen Anteilen vom Verein Markt und Tourismus und der Veranstaltungs-GmbH des Jugendfördervereins. Neben der Touristinformation, die aktuell gemeinsam mit dem Naturparkzentrum im Bürgerhaus untergebracht ist, kümmert sich BLB-Tourismus um die Vermarktung Bad Berleburgs und in Kooperation mit der TKS Bad Laasphe und der Gemeinde Erndtebrück um Wittgenstein als touristische Destination.

Zu den Erfolgen zählen die Etablierung von Bad Berleburg als ersten zertifizierten Premiumwanderort in NRW und der Entwicklung und Zertifizierung von Premiumwanderwegen und Radwanderwegen. Darüberhinaus werden die Traditionsveranstaltungen wie Wollmarkt, Brotmarkt und Holzmarkt organisiert.