Wittgenstein. Trekking-Fans aufgepasst: Im Kreis Siegen-Wittgenstein eröffnen schon bald die ersten Trekkingplätze! Was bekannt ist.
Ruhe und Erholung - das finden viele Menschen in der heimischen Natur. Doch wie wäre es mit einer längeren Tour? Den Sonnenuntergang mit Blick auf die Wittgensteiner Landschaft genießen und anschließend im Zelt übernachten - mitten in der Natur. Das soll schon bald möglich sein. Bereits im Oktober 2020 hatte die FDP in ihrem Antrag für den Kreistag angeregt, entlang der Wanderstrecken in Siegen-Wittgenstein mehrere Trekkingplätze zu errichten. Vor einem Jahr in etwa berichtete unsere Redaktion, dass man dabei sei, passende Standorte für eben jene Trekkingplattformen auszuloten. Ende September war sogar die Rede davon, „für zehn Standorte noch in dem Jahr das finale Urteil zu sprechen - also Realisierung: ja oder nein“. Nun soll es nicht mehr lange dauern, bis der erste Trekkingplatz fertiggestellt und gebucht werden kann - unter anderem in Erndtebrück.
Wie Torsten Manges, Pressesprecher des Kreises Siegen-Wittgenstein, nun verrät, sollen noch im ersten Halbjahr die ersten fünf oder sechs Trekkingplätze im Kreis eröffnet werden. „Für das Haushaltsjahr 2024 stehen Mittel zur Realisierung von fünf oder sechs Trekkingplätzen zur Verfügung“, so Manges, der bestätigt, dass einer dieser Plattformen in Erndtebrück entsteht. „Für den vorgesehenen Standort im Gemeindegebiet liegen die erforderlichen Einverständniserklärungen und Genehmigungen vor, sodass die notwendigen Vergaben für die einzelnen Gewerke zeitnah erfolgen werden.“ Denn: „Je nach Produktions- und Lieferzeiten sowie auch Witterungsbedingungen hoffen wir, diesen Platz sowie die vier bis fünf weiteren noch relativ früh in der Trekking-Saison (April – Oktober) bereitstellen zu können.“
Und auch die Gemeinde Erndtebrück „freut sich über die Realisierung eines Trekkingplatzes gemeinsam mit der Kreisverwaltung, wodurch dem Wander- und Erlebnistourismus in unserer Region dieses besondere Mikroabenteuer ermöglicht wird“, so Nathalie Treude, Pressesprecherin der Gemeinde. „Für ein attraktives touristisches Angebot, hat die Gemeinde Erndtebrück die aktuellen Reise- und Erlebnistrends im Blick.“ Immerhin seien Abenteuer- und Sportreisen ein stark wachsendes Segment der Reiseindustrie.
Großes Potential für alle
Auch in Bad Laasphe und Bad Berleburg verspricht man sich viel von der neuen Form des Wandertourismuses. „Eine Erweiterung unserer vielfältigen Übernachtungsmöglichkeiten in Bad Laasphe vom Fünf-Sterne-Haus bis zum Wohnmobilstellplatz um Trekkingplätze wäre sehr schön“, so Signe Friedreich, Geschäftsführerin der TKS Bad Laasphe GmbH. „Die Art der Übernachtung passt in unsere Region und in das naturnahe Erleben hinein. Das Projekt befindet sich aber bislang nur in der Planung, die Zuständigkeiten müssen noch geklärt werden.“
Noch gab es keine Anfragen für solche Plattformen in Bad Laasphe und auch in Bad Berleburg halten sie sich noch in Grenzen, das aber werde sich mit einer Vermarktung der Plätze sicherlich ändern, sind sich Signe Friedreich und Andreas Bernshausen, Geschäftsführer der BLB Tourismus GmbH, sicher. „Mögliche Trekkingplätze könnten eine Bereicherung der Unterkunftsangebote rund um Bad Berleburg werden und würden auch perfekt in unsere Strategie passen. Die Gäste in unserem Premium-Wanderort sind aktiv, naturverbunden und schätzen Qualität. Das Erlebnis ,Trekkingplatz‘ verbindet die Nähe zur Natur mit einem besonderen Abenteuer.“
Vorteil also: „Im Allgemeinen erreicht man mit ihnen eine weitere Zielgruppe, die sehr naturnah unterwegs sein möchte“, so Friedreich. Ein wichtiges Kriterium bei der Entwicklung aber seien laut Bernshausen insbesondere die Qualitäts-Standards der möglichen Orte. „Die Plätze müssen die Gäste überzeugen und deren Ansprüche erfüllen.“
Die weiteren Schritte
Wie viele Trekkingplätze es generell im Kreis schlussendlich geben wird, ist noch ungewiss. Ursprünglich war die Rede von 40 potenziellen Standorten, die von Seiten der Kommunen gemeldet wurden und „anhand eines Kriterienkataloges betrachtet wurden“. Übrig blieben 14 Standorte, die in Frage kommen. „Wie viele davon letztlich realisierbar sind, sprich nach Berücksichtigung und Prüfung von landschafts-, naturschutz- sowie planungsrechtlichen Aspekten sowie der Zustimmung der Eigentümer/Eigentümerinnen in die Umsetzung gehen, steht dementsprechend noch nicht fest“ erklärt Torsten Manges.
Eine große Hürde stellte unter anderem der Cyberangriff auf die SIT dar. Dadurch mussten alle zur Fortführung des Projektes benötigten Dokumente, z.B. zur Einholung der erforderlichen Genehmigungen, neu erstellt werden. „Auch bereits eingeholte amtliche Stellungnahmen standen nicht mehr zur Verfügung und konnten auch kurzfristig nicht wieder hergestellt werden. Somit verzögerte sich u.a. die Ansprache von betroffenen Eigentümern, so dass zunächst und zeitnah noch Einverständniserklärungen eingeholt werden“, erklärt Manges die weiteren Schritte. „Diese erhoffen wir jedoch zeitnah, so dass der oben grob skizzierte Zeitplan feststeht.“
Sobald die ersten Trekkingplattformen eröffnet sind, können sie zunächst über das Buchungssystem des Naturparks Sauerland Rothaargebirge gebucht werden. Dann erhalten die Wanderer auch die genauen Positionen, sprich die Koordinaten. Künftig aber sollen Wanderer die Plätze auch über das System TOMAS buchen können. „Somit könnte eine Buchung zukünftig sowohl auf der Webseite des Naturparks, der des TVSW sowie auch auf denen der jeweiligen Orte erfolgen.“