Raumland. Auftrag in dreistelliger Millionenhöhe: Das Raumländer Unternehmen Bikar ist neuer Hauptlieferant für einen Flugzeugteile-Hersteller.
Das Raumländer Traditionsunternehmen Bikar wird im Rahmen einer langjährigen Partnerschaft neuer Hauptlieferant von Sonaca Belgium, einem führenden Unternehmen in der Herstellung von Flugzeugkomponenten aus Aluminium. Das teilt Bikar jetzt in einer Pressemitteilung mit. Ein Langzeitvertrag, der nun unterzeichnet wurde, beschließt demnach die Lieferung von Aluminium-Luftfahrtplatten und -blechen an Sonaca. Der Auftrag in dreistelliger Millionenhöhe stellt den bisher umfangreichsten für Bikar in 62 Jahren Firmengeschichte dar. Für die Bearbeitung der vereinbarten Liefermengen erweiterte Bikar sogar die Produktionskapazitäten an seinem Standort in Thüringen und baut ein weiteres vollautomatisches Zuschnittzentrum nach dem Raumländer Vorbild.
Mit Vertragsbeginn ab Frühjahr 2025 übernimmt Bikar im Rahmen des Vertrags umfassende Beschaffungs-, Lagerhaltungs-, Bearbeitungs- und Kommissionierungsdienstleistungen der benötigten Werkstoffe für den Sonaca-Standort in Gosselies, Belgien. Die Auswahl von Bikar als Partner erfolgte nach umfassenden Prüfungen, so geht es aus der Pressemitteilung hervor, bei denen das Unternehmen seine Kompetenzen in der Erfüllung der strengen Lieferantenanforderungen von Sonaca erfolgreich nachgewiesen habe.
Bei der Auswahl seiner Partner setze Sonaca laut eigenen Aussagen den Fokus auf die Kontinuität von Spitzenqualität und Lieferzuverlässigkeit, Verminderung der Gesamtprozesskosten sowie Förderung von Innovationen. Die zukunftsorientierten Ansätze und neuen Technologien, die bei Bikar im Einsatz sind, gaben dabei den Ausschlag für das Raumländer Unternehmen. Bei dieser Kooperation handelt es sich um die größte Vertragssumme, die Sonaca Belgium jemals an einen einzelnen Zulieferer von Aluminium-Halbzeugen vergeben hat.
„Wir sind stolz darauf, dass wir diesen Auftrag für uns gewinnen konnten. Unsere digitalen und automatisierten Lösungen haben uns geholfen, diesen bedeutenden Vertrag abzuschließen und unterstreichen unseren Pioniergeist im Luftfahrtmarkt. Unsere herausragende interne, teamübergreifende Zusammenarbeit hat einen entscheidenden Beitrag zum erfolgreichen Vertragsabschluss geleistet“, sagt Janek Müller, Head of Aerospace bei Bikar.
Zweites Zuschnittzentrum am Standort Korbußen
Um weitere Produktionskapazitäten zu schaffen, die speziell auf die Anforderungen und Bedürfnisse des Kunden ausgerichtet sind, errichtet Bikar am Standort Korbußen das zweite vollautomatisierte Zuschnittzentrum für Nichteisen-(NE)-Metalle, die BikarZoneEast. In diesem hochmodernen Bearbeitungszentrum für Platten und Bleche werden die in der Serienfertigung anderer Industrien erfolgreich erprobten Automatisierungskonzepte adaptiert und damit eine flexible sowie umfangreiche Bearbeitung von Aluminiumhalbzeugen, wie sie beim Bau von Flugzeugflügeln zum Einsatz kommen, schon bei Einzelstücken und Kleinstserien ermöglicht.
Dies umfasst die automatisierte Einlagerung von Rohplatten ins Hochregallager, dessen direkte Anbindung an mehrere robotergeführte Sägelinien, führerlose Transport-Systeme, vollautomatisches Schrotthandling inklusive Absaugung und Pressen der Späne sowie die Roboterverpackung der fertigen Zuschnitte. Eine eigens entwickelte Steuerlogik vernetzt die einzelnen Anlagenteile. Intelligente Algorithmen und die nahtlose Anbindung an das betriebsintern entwickelte und gehostete ERP-System Next ermöglichen die automatisierte Steuerung der gesamten Fertigungsanlage.
Für Sonaca bedeutet dies eine effiziente und ganzheitliche Lösung sensibler Materialkomponenten für Luftfahrtteile. Nicht standardisierte Abmessungen, vorbereitende Fräsarbeiten sowie eine logistisch effiziente Verpackung der NE-Metalle sind nur einige Anforderungen, die Bikar mit der Implementierung digitaler und automatisierter Fertigungsprozesse für seinen Kunden erfüllt. „Wir sind uns sicher, dass wir mit der Bikar Zone East unserem Ziel, führender Lieferant für Aluminium im Bereich der Luft- und Raumfahrtindustrie zu werden, einen bedeutenden Schritt näherkommen“, sagt Dr. Jan Wolf, Chief Information Officer (CIO) bei Bikar. Er ergänzt: „Es ist unser Anspruch, Prozessautomatisierung, -digitalisierung und -optimierung in allen Bereichen unter Nutzung neuester Technologien, insbesondere zur Vereinfachung und Beschleunigung von Prozessen, perfekt auf die Bedürfnisse unserer Kunden und unseres Unternehmens umzusetzen.“
Seit 2016 hat sich Bikar als Metall-Servicecenter für die Luft- und Raumfahrtindustrie erfolgreich etabliert. Der Sonaca-Deal festige dabei die Position von Bikar als Global Player einmal mehr. Mit Inbetriebnahme der neuen Werke in Bristol, England, und Belagavi, Indien, sowie weiteren geplanten Niederlassungen weltweit, baut Bikar seine internationale Präsenz gezielt für die Bedürfnisse der Luftfahrtindustrie aus. Dabei liege der Fokus darauf, alle Services rund um die Materialbeschaffung, -vorbereitung und -lieferung aus einer Hand zu bieten. Das traditionsreiche Unternehmen beschreite dabei mit der Entwicklung eigener Softwarelösungen sowie der intelligenten Vernetzung der Anlagen erfolgreich den Weg in die digitale Zukunft des Metallhandels.