Aus meiner Sicht passt das so nicht. Auf der einen Seite steht der gesetzliche Anspruch auf Ganztages-Betreuung. Der zwingt die Kommunen, in Schulgebäude, Ausstattung und Betreuungsangebote zu investieren. Und auf der anderen Seite steht der Wunsch nach flexiblen Betreuungsangeboten, die auf die jeweiligen Bedürfnisse der Eltern zugeschnitten sind. Wie sollen da Personal, bestellte Essen oder Raumkapazitäten koordiniert werden? Angebote auf Verdacht vorzuhalten, ist nicht finanzierbar. Es wird ohnehin schwer, Personal in den Randzeiten zu bekommen. Ich verstehe, worauf das Ganztagsangebot abzielt: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf soll verbessert werden. Beide Elternteile könnten in Vollzeit arbeiten. Das hilft gegen den Fachkräftemangel. Aber, das alles ist nur organisier- und finanzierbar, wenn es eine verpflichtende Ganztagsschule für alle Kinder und Jugendlichen gäbe. Das aber geht zu weit! Zumal im ländlichen Wittgenstein aktuell eine Betreuung bis Mittags stärker nachgefragt ist als der Ganztag. Möglicherweise ist dieser gesetzliche Betreuungsanspruch also am Bedarf vorbei geplant.