Erndtebrück. Kulinarischer Genuss am Ederauenpark in Erndtebrück: Unser Gastro-Test verrät mehr über Ambiente, Auswahl und Geschmack.

Ein alter Bekannter im neuen Gewand: Seit genau einem Jahr ist die Mühle Acht in Erndtebrück, ehemals bekannt als Westfälischer Hof an der Marburger Straße, mit Blick auf den Ederauenpark am Mühlweg in Betrieb. Zum ersten Jahrestag waren wir zu Besuch in dem Restaurant.

Der Ederauenpark ist am besten vom Wintergarten aus zu sehen.
Der Ederauenpark ist am besten vom Wintergarten aus zu sehen. © Privat | Privat

Das Ambiente

Das Ambiente hat durch den Umzug definitiv gewonnen. Der Gastraum ist groß genug, um auch größere Gruppen zu bewirten, dennoch sind die einzelnen Bereiche durch Elemente - wie zum Beispiel einen hölzernen Pavillon - voneinander abgetrennt. So wird deutlich an Gemütlichkeit hinzugewonnen. Der wird unterstrichen von vielen kleinen Elementen wie gedimmten Lampion-ähnlichen Lampen auf den Tischen. Großer Pluspunkt: Der Ausblick auf den Ederauenpark, den man vor allem vom Wintergarten aus genießen kann.

Schnitzel Wiener Art mit Champignon-Rahm-Sauce, Bratkartoffeln und Salatbeilage.
Schnitzel Wiener Art mit Champignon-Rahm-Sauce, Bratkartoffeln und Salatbeilage. © Berleburg | Annelie Manche

Der Service

Direkt schon beim Reservieren gibt es die erste angenehme Überraschung: Die geht hier auch ganz einfach online, indem man in einem Kalender auf der Homepage den gewünschten Tag und die gewünschte Uhrzeit, sofern noch frei, auswählt. Eine Bestätigung kommt per E-Mail, was vor allem dann praktisch ist, wenn man zum Beispiel die Uhrzeit vergisst - dann kann man nochmal ganz einfach nachschauen. Stornieren kann man seine Reservierung übrigens ebenfalls auf diesem Weg ganz einfach. Auch vor Ort weiß der Service zu überzeugen: immer freundlich und aufmerksam, aber nie aufdringlich. Auch kleine Extrawünsche werden berücksichtigt.

Das Angebot

Wie in der gehobeneren Küche üblich, explodiert die Speisekarte nicht mit hunderten Gerichten - stattdessen konzentriert man sich hier auf eine saisonale Auswahl an Gerichten, die dann mit besonderer Sorgfalt entwickelt und zubereitet werden. Sowohl Allesesser wie auch Vegetarier werden hier glücklich: Von der Vorspeisenkarte (aktuell gibt es da Geflügelkraftbrühe, Kürbiscremesuppe, Carpaccio vom Weidenrind und Salat aus Feldsalat, Roter Beete, Walnüssen und Ziegenkäse) über kleine Gerichte (u.a. baked potato mit sour cream, Strammer Max 2.0 oder classic) bis hin zu den Hauptgerichten ist alles dabei. Da kann man aus Fischgerichten (z.B. Zanderfilet auf der Haut gegrillt mit Safransauce, Spinat und Kartoffelwürfeln), Fleischgerichten (z.B. rosa gebratene Entenbrust mit Orangensauce, Kartoffelgratin und Mandelbrokkoli), Grillgerichten mit Beilage (z.B. Rumpsteak) oder vegetarischen Gerichten (z.B. gefüllte Ravioli mit Feige, Walnuss, Rucola, Pinienkernen und Parmesan) und den Desserts (z.B. Mouse au chocolat: gefüllte Schokocannelloni mit Apfelsorbet) auswählen. Auch für Kinder bis zu zwölf Jahren gibt es eine Karte, wie auch einen Seniorenteller, bei dem vier Euro vom Preis abgezogen werden.

Auf der Haut gebratener Zander auf Spinat mit Kartoffelwürfeln. 
Auf der Haut gebratener Zander auf Spinat mit Kartoffelwürfeln.  © WP | Lars-Peter Dickel

Der Geschmack

Um den Geschmack kurz zu beschreiben: Er ist fein. Die Gerichte sind nicht zu intensiv gewürzt oder mit Kräutern überladen, vielmehr werden die dominierenden Geschmäcker der Gerichte sanft unterstrichen und hervorgehoben. Wem dies nicht reichen sollte, der oder die kann jederzeit zur Salz- oder Pfeffermühle greifen, die auf dem Tisch steht. Unsere Auswahl fiel auf mehrere Gerichte, darunter die gebackene Aubergine mit Trüffel, Grillgemüse, Schmand (auf den wir in diesem Fall verzichtet haben) und einer Tomatensalsa. Dass sämtliches Gemüse frisch und nicht zerkocht ist, merkt man schon beim ersten Bissen. Die Tomatensalsa komplementiert das Grillgemüse und die gefüllte Aubergine, die auch nicht zäh ist. Auch das Schnitzel Wiener Art mit der Champignonrahmsauce schmeckte sehr gut: Man bekam genau das, was man von dem Gericht erwartet. Die Bratkartoffeln mit Speck waren ebenfalls lecker, wenn für unseren Geschmack hier und da ein wenig zu dunkel. Die Salatbeilage und das Dressing waren sehr gut und eine frische Beilage zum Essen. Auch die Ravioli überzeugten und waren mit den Komponenten Feige und Walnuss mal etwas anderes, was es nicht überall gibt.

Zu Trinken gibt es unter anderem die „Homemade Lemonade“, die sehr erfrischend schmeckt.
Zu Trinken gibt es unter anderem die „Homemade Lemonade“, die sehr erfrischend schmeckt. © WP | Lisa Klaus

Das Preis-Leistungs-Verhältnis

Dass in der Mühle Acht gehobene Küche mit frischen und saisonalen Zutaten angeboten wird, spiegelt sich im Preis naturgemäß wider. Dennoch sind die Preise durchaus fair und in Anbetracht der Menge, der Zutaten und Zubereitung mehr als angemessen. Trotzdem ist auch etwas für den kleineren Geldbeutel dabei, wenn man nicht knapp 30 Euro für das Zanderfilet oder die gebratene Entenbrust ausgeben ma. Zum Beispiel die Gerichte für den kleinen Hunger liegen allesamt unter 12 Euro. Erwähnenswert ist hier auch noch einmal der Seniorenteller.

Die gebackene Aubergine mit Tomatensalsa überzeugte im Geschmack.
Die gebackene Aubergine mit Tomatensalsa überzeugte im Geschmack. © WP | Lisa Klaus

Fazit

Die Mühle Acht ist genau das richtige Restaurant für den besonderen Anlass - wenn man sich mal etwas richtig Feines und qualitativ Hochwertiges gönnen möchte, ohne zu weit aus Wittgenstein hinauszufahren. Von uns gibt es daher eine klare Empfehlung.