Wittgenstein. Die IHK legt einen neuen Zahlenspiegel vor. Wir haben die drei Wittgensteiner Kommunen ausgewertet und verglichen.

Es ist Silvester. Zeit, Bilanz zu ziehen. Am Ende des Jahres packt die IHK noch einmal jede Menge Statistiken unter den Weihnachtsbaum. Beim Blick in den druckfrischen Zahlenspiegel zum Wirtschaftsraum der Industrie- und Handelskammer Siegen-Wittgenstein/Olpe zeigt sich, dass der „Überblick in Zahlen 2023“ nicht für alle drei Wittgensteiner Kommunen wie ein Geschenk aussieht. Vor allem Bad Laasphe treffen die Messwerte eher wie ein Schlag mit der Rute von Knecht Ruprecht.

Aber schauen wir erst einmal auf die Einschätzungen von Stephan Häger, Leiter des Referates Konjunktur, Arbeitsmarkt und Statistik. Der sieht erst einmal das große Ganze: „Die IHK-Region ist weiterhin ein starker Wirtschaftsstandort. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg seit 2000 um etwa 19 Prozent und die Arbeitslosenquote liegt deutlich unter dem NRW-Durchschnitt. Die heimische Industrie bleibt trotz der aktuell schwierigen Rahmenbedingungen der wirtschaftliche Kern der Region, dem nahezu jeder zweite Arbeitsplatz zuzuordnen ist“, sagt er.

Nur in Bad Laasphe ist der Anteil der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten um 25 Prozent zurückgegangen. Der Spitzenwert im gesamten IHK-Bezirk. Auch die Zahl der Berufspendler ist rückläufig. Und bei der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft liegt Bad Laasphe 100 Euro unter dem Durchschnitt des Kreises. Nur in einem Fall sind die negativen Vorzeichen für die Lahnstadt gut: Beim Blick auf die Gewerbeabmeldungen, die sind 20 Prozent niedriger als im Vorjahr.

Bei der Bevölkerungsentwicklung zeichnet sich trotz Flüchtlingszuweisungen in den letzten 22 Jahren ab, dass Wittgenstein über dem Durchschnitt des Kreises an Bevölkerung verliert. Bad Laasphe liegt dabei mit 13 Prozent sogar erneut an der traurigen Spitze. Nur Kirchhundem (12,3 Prozent) liegt ähnlich schlecht. Im gesamten IHK-Bezirk gibt es aber nur eine Kommune, die Zuwachs hat. Das ist Burbach mit 1,7 Prozent Bevölkerungswachstum.

Stephan Häger: „Unsere Broschüre ‚Überblick in Zahlen‘ liefert in übersichtlicher Form wesentliche wirtschaftliche und strukturpolitische Eckdaten der 18 Städte und Gemeinden im IHK-Bezirk. Diese Informationen können für die tägliche Arbeit der Unternehmen, Wirtschaftsberater und Verwaltungen von Nutzen sein. Aber auch bei der schulischen Ausbildung können sie weiterhelfen.“ Daher stellt die IHK den beiden Kreisen, den Städten und Gemeinden sowie den Schulen die Broschüre zur Verfügung.

Die Informationsbroschüre ist kostenfrei und kann bei der IHK angefordert oder online unter ihk-siegen.de (Seiten-ID: 3556) heruntergeladen werden. Ansprechpartner: Stephan Häger, 0271 3302-315, stephan.haeger@siegen.ihk.de.